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Archiv-Artikel

Fleischskandal-Betrieb ist dicht

Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Geschäftsführer wegen Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrug

Knapp zwei Wochen nach Bekanntwerden des neuen Fleischskandals in Niedersachsen haben die Behörden dem betroffenen Betrieb in Lindern (Kreis Cloppenburg) die EU-Zulassung entzogen und ihn damit faktisch geschlossen. Das Landesamt für Verbraucherschutz wirft dem Geschäftsführer des Betriebes vor, er habe seine Sorgfaltspflicht verletzt. Der Anwalt des Mannes erklärte dagegen, die Schließung sei verfrüht und unverhältnismäßig. Er kündigte rechtliche Schritte an.

Der 45 Jahre alte Unternehmer steht im Verdacht, aus seinen Betrieben in Lindern und Lastrup verdorbenes Geflügelfleisch in den Handel gebracht zu haben. Von 68 entnommenen Fleischproben waren 31 verdorben.

Während der Standort in Lastrup schon Anfang November schließen musste, hatte der Betrieb in Lindern unter Aufsicht eines Veterinärs vorläufig weiter arbeiten dürfen. In der vergangenen Woche waren jedoch erneut Hygienemängel festgestellt worden. Nachdem der Geschäftsführer am Montag auch noch die Herausgabe von Lieferlisten mit den Namen der Fleischkäufer verweigert hatte, wurde es den Behörden zu bunt. Der Mann habe „seine Mitwirkungspflichten nach dem Lebensmittel- und Futtergesetzbuch“ sowie nach EU-Recht verletzt, teilte das Landesamt für Verbraucherschutz mit.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrug und Verstoß gegen das Lebensmittelrecht. dpa