Mehr Soldaten nach Afghanistan: USA verdoppeln Truppen

Washington will die internationalen Streitkräfte in Afghanistan verstärken und bis zu 30.000 Soldaten mehr schicken. "Der Kampf wird härter", hat US-Generalstabschef Mike Mullen angekündigt.

US-Soldat im Nordwesten Afghanistans. Bild: dpa

KABUL dpa Die USA wollen die internationalen Streitkräfte in Afghanistan bis zum Sommer um bis zu 30.000 Soldaten verstärken und ihre Truppen dort somit fast verdoppeln. US-Generalstabschef Mike Mullen sagte am Samstagabend in Kabul, die Verstärkung werde sich in der Größenordnung von 20.000 bis 30.000 Soldaten bewegen. Sie werde möglichst bis zum Frühjahr, spätestens aber bis zum Beginn des Sommers abgeschlossen sein. Der künftige US-Präsident Barack Obama hatte angesichts der schlechten Sicherheitslage in Afghanistan eine Verstärkung um 20 000 US-Soldaten angekündigt.

Mullen erwartet für das kommende Jahr eine Zunahme der Gewalt am Hindukusch. "Wenn wir zusätzliche Truppen hier bekommen, was wir tun werden, dann denke ich, dass das Gewaltniveau steigen wird, der Kampf wird härter", sagte der Generalstabschef. Die Taliban seien effektiver geworden. "Wir haben sicherlich genug Kräfte, um im Kampf erfolgreich zu sein, aber wir hatten nicht genug Kräfte, um das freigeräumte Territorium zu halten." Der geplante Truppenabbau im Irak ermögliche die Verstärkung der Streitkräfte in Afghanistan.

Mullen betonte, grenzüberschreitende Angriffe von Extremisten aus Pakistan hätten dank der Kooperation zwischen internationalen, afghanischen und pakistanischen Truppen deutlich abgenommen. Allerdings müsse die Koordination auf beiden Seiten der Grenze noch besser werden. Mullen warnte, ohne Wiederaufbau würden in Afghanistan auch mehr Truppen langfristig keinen Erfolg bringen.

Über 30.000 der mehr als 60.000 ausländischen Soldaten in der Internationalen Afghanistan-Schutztruppe Isaf und den US-geführten Koalitionstruppen sind Amerikaner. 2008 war das bislang verlustreichste Jahr für die internationalen Truppen in Afghanistan. Mehr als 280 Soldaten kamen ums Leben.

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