die wahrheit: "Bild" findet Hitler: im eigenen Blatt

"Titten, Babys, Hunde und Hitler gehen immer", heißt ein Spruch unter Journalisten. Den man bei Bild selbstverständlich auch kennt...

Reizfoto. Bild: ap

"Titten, Babys, Hunde und Hitler gehen immer", heißt ein Spruch unter Journalisten. Den man bei Bild selbstverständlich auch kennt. Deshalb titelte das Blut-und-Sperma-Blatt gestern auch auf seiner Seite eins: "Hitlers KZ-Arzt gefunden". Gleich zwei Lügen in vier Wörtern - das schafft nur Bild und löst so kurzerhand "eines der letzten großen Rätsel der Nachkriegsgeschichte": Offenbar haben das ZDF und die New York Times eine Spur des NS-Kriegsverbrechers Aribert Heim entdeckt. Heim soll 1992 in Ägypten an Darmkrebs gestorben sein. "Gefunden", wie Bild behauptet, hat man ihn allerdings nicht, nicht einmal das Grab oder die Leiche. Da der Verbrecher Heim aber inzwischen in der Öffentlichkeit eher unbekannt ist, verkauft man ihn als "Hitlers KZ-Arzt" und stellt ein offizielles Führer-Foto neben die Schlagzeile. Dabei hatte Heim mit Hitler ungefähr so viel zu tun wie jeder Postbote im Dritten Reich. Bild geht es nur um den obszönen Reiz des bösen Signalworts "Hitler". In "Hitler" findet sich Bild letztlich wieder. Und demnächst gibt es dann in Bild die Schlagzeile: "Hitlers Postbote gefunden".

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kari

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