Bankenkrise: Milliardenverluste bei Schweizer UBS
Die Schweizer Großbank UBS ist durch die Finanzkrise Ende 2008 noch tiefer in die roten Zahlen geschlittert. Wegen des Verlustes von 5,35 Milliarden Euro sollen bald rund 2.000 Stellen gestrichen werden.
ZÜRICH ap Die Schweizer Großbank UBS hat im vierten Quartal 2008 einen Verlust von 8,1 Milliarden Franken (5,35 Milliarden Euro) gemacht. Im Gesamtjahr gab es einen Reinverlust von 19,7 Milliarden Franken (13 Milliarden Euro), wie die Bank am Dienstag mitteilte. Im Ausblick sprach UBS aber von einem ermutigenden Start ins Jahr 2009 mit einem positiven Nettozufluss an Neugeldern.
Der Quartalsverlust übertraf noch die Befürchtungen von Analysten, die mit einem Minus von 6,2 Milliarden Franken gerechnet hatten. Die UBS führte die Zahlen vor allem auf falsche Entscheidungen ihrer Investmentbank zurück. Bis Ende dieses Jahres sollen dort rund 2.000 Stellen abgebaut werden.
Die Kernkapitalquote der UBS lag Ende des Jahres bei 11,5 Prozent, verglichen mit 10,8 Prozent Ende September. Im Schlussquartal erlitt die UBS einen weiteren Nettoneugeldabfluss von 85,8 Milliarden Franken. Für das vergangene Jahr wurden variable Löhne in Höhe von 2,2 Milliarden Franken (1,45 Milliarden Euro) gezahlt. Hinzu kommen 1,6 Milliarden Franken an aufgeschobenen Lohnzahlungen, die ab 2010 nur zur Auszahlung kommen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, wie es in einem Bericht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA hieß.
Leser*innenkommentare
Tom Sperlich
Gast
@ Student77 : Die UBS hat 6 Mrd. SFr. von den Schweizer Steuerzahlern erhalten - als sog. Pflichtwandelanleihe. Diese werden zu 12,5% verzinst (ähemm ... wenn das dann auch mal wieder zurückgezahlt wird.) Ausserdem hat die Nationalbank 54 Mia. SFR. für einen Fonds locker gemacht (der erst auf den Cayman Inseln residieren sollte ..!) - die UBS gibt selbst nochmal 6 Mrd. Fr. in den Fonds dazu. In diesem Fond werden die "toxic waste" Papiere eingelagert - also eine Art "Bad Bank". An Boni bezahlt die UBS nach meinen Infos 2,2 Mrd Franken. Aber nicht für die Konzernleitung! Wer in den Genuss dieser laut neuem Wording "variablen Löhnanteilen" kommt, ist nicht ganz klar. Vermutlich alle Angestellte, denn diese bekommen auch *kein 13. Monatsgehalt. Das jährliche Durchschnittsgehalt eines UBS-Angestellten soll allerdings zuletzt bei 180'000 Franken gelegen haben! Ohne Bonus. Rechne! Bei mir kommt unterm Strich raus, dass es da keinem wirklich nass reingeht. Nun wird sicherlich kein Portier oder Kantinenmitarbeiter 15 K p.M. erhalten ... ergo haben "die Oberen" entsprechend mehr ... Trotzdem hauen viele UBSler auf den Putz, drohen mit Massenklagen, weil ihnen die "Boni" vertraglich zugesichert wurden. Klar, dass keiner freiwillig verzichtet. Schliesslich hätten ja auch soo viele bestens gearbeitet. Und sie werden ihr Geld auch bestimmt in den nächsten Tagen auf ihren Konti haben ... Allerdings: im Volk brodelts arg ...
Obelix hat vor lauter Hinkelstein vorm Kopf ein paar Sachn ganz schelcht gesehen ...
kapitalismusgläubiger
Gast
5 Milliarden Verlust, 2000 Stellen weg, aber: Milliarden-Boni für die Oberen: Das nenne ich Klassenkampf von oben!
Student 77
Gast
wg. UBS
Sind die Schweizer verrückt? Die Zentralbank zahlt ca. 39 Milliarden Franken an UBS und die zahlt 1,9 Milliarden Boni und Dividenden aus! Wie würde Obelix sagen:...?