Kommentar Tafeln in der Krise: Im Zweifel für den Staat

Bürgerschaftliches Engagement ist schön - aber sein Quell kann so schnell versiegen, wie er zu sprudeln beginnt.

Bei den Tafeln kommt es trotz der Krise bislang zu keinen Engpässen, weder die Nahrungsmittel- noch die Geldspenden sind rückläufig. Das ist eine gute Nachricht, aber längst keine Entwarnung. Denn weder ist die Krise vorbei, noch das Problem aus der Welt: dass der Quell bürgerschaftlichen Engagements nämlich so schnell versiegen kann, wie er zu sprudeln beginnt.

Es ist erstmal ein Vorteil des bürgerschaftlichen Engagements, dass es direkt, menschlich und unbürokratisch über die Bühne geht. Irgendwo brennt's, und gleich stürzt jemand mit dem Wassereimer herbei. Nur ist kein Verlass auf diesen Einzelnen. Vielleicht ist er gerade auf dem Weg nach Hause, weil er einen Braten aus der Röhre nehmen muss. Und schon lässt er das Haus des Nachbarn brennen. So ist der Mensch. Und darum braucht er die Feuerwehr.

Was auch für den Staat spricht: Er ist angehalten, überall in gleicher Weise seiner Löscharbeit nachzugehen. So kommt es nicht zu Fällen wie in Verden, wo ein paar geschickte Tafelbetreiber sich bereits eine Halle bauen können, während es andernorts noch gar keine Tafeln gibt.

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