die wahrheit: Flatternde Komplizen
Brieftauben beliefern Sträflinge mit Mobiltelefonen.
SÃO PAULO afp/taz Nein, diese Sträflinge … "Um sich Handys in ihre Zellen liefern zu lassen, haben sich Häftlinge eines brasilianischen Gefängnisses einer sehr viel älteren Kommunikationsmethode bedient: Brieftauben. Innerhalb von zwei Tagen fingen Beamte des Gefängnisses von Sorocaba, knapp 100 Kilometer westlich von São Paulo, zwei der tierischen Schmuggler ab, wie die Behörden am Montag mitteilten. Statt Briefen trugen die Tiere in Beuteln Handys und Aufladegeräte", so lasen wir gestern bei der Geflügel-Agentur AFP. Was wird den armen Tauben demnächst noch zugemutet? Werden wir bald zusehen müssen, wie die flatternden Komplizen der Verbrecher ächzend und keuchend Faxgeräte, Laptops oder Funkanlagen durch die Luft schleppen? Wo bleibt die sonst so eifrige Tierschutzorganisation PETA, wenn man sie ausnahmsweise einmal wirklich braucht?
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Leser*innenkommentare
Antonietta
Gast
Stadttauben sind entflogene Haus- oder Rassetauben und ausgebliebene Brieftauben sowie deren Nachkommen. Das bedeutet, Mitverursacher des Elends von Stadttauben und den Problemen mit ihnen sind Taubenzüchter, vor allem Brieftaubenzüchter und ihr Hobby. Angaben von Experten zufolge betragen die Verluste bei den weiten Wettflügen, welche die Kräfte der Tiere übersteigen, bis zu 30%. Da es in Deutschland knapp 80.000 Brieftaubenzüchter gibt, die etwa 10 Millionen Tauben halten, gehen also Hunderttausende von Tauben jährlich elendig zugrunde oder stranden in den Städten und bleiben teilweise dort. Leider lehnen die meisten (Brief-) Taubenzüchter noch immer jede Verantwortung ab und ändern nichts an ihren Gewohnheiten und den Richtlinien ihrer "Liebhaberei".