Millionengrab am Sedanplatz

Grüne kritisieren Subventionen bei der Revitalisierung des Sedanplatzes in Vegesack: Kramer-Immobilie für 2,6 Millionen Euro gekauft und nun für 1,5 Millionen verkauft

Bremen taz ■ „Die Bremer Tradition der Wirtschaftsförderung ist ungebrochen: Im Zweifelsfall zahlt Bremen die Zeche!“ So kommentiert Klaus Möhle, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen, die beiden Beschlussvorschläge zum Sedanplatz, die in der Sitzung der Wirtschaftsförderungsausschüsse behandelt werden sollen. Bremen will jetzt das Kaufhaus Kramer wieder verkaufen. Verkaufspreis: 1,5 Millionen Euro. Erst vor zwei Jahren hatte die BIG die Immobilie für 2,1 Millionen Euro erstanden, Nebenkosten, Verwaltungsaufwand und Zinsen in Höhe von 450.000 Euro fielen an.

Ein noch größeres Verlustgeschäft wird nach Möhles Ansicht der geplante Bau einer Markthalle auf dem Sedanplatz. „In der Beschlussvorlage des Wirtschaftssenators steht schwarz auf weiß, dass sich die Markthalle nicht rentieren wird. Dennoch unterstützt Bremen das Projekt: mit 1,9 Millionen Euro als Zuschuss für das Gebäude und durch Einstieg in das Betreiberrisiko.“

Die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU, Sibylle Winther, widerspricht: „Es ist seit langem bekannt, dass der Baubeginn der Markthalle auf dem Sedanplatz erst erfolgt, wenn ein Vermietungsstand von 80 Prozent der kalkulierten Mieterträge erreicht ist.“ Diese Quote müsse der Senat bis zum 30. Juni 2006 nachweisen, ansonsten werde eine umfassende Neuplanung des Projekts notwendig. Die Halle sowie der Neubau auf dem Grundstück des Kaufhaus Kramer sollen das Zentrum Vegesacks wieder stärken. kawe