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Sehr geehrte Frau Herrmann,
auch diesen Shopping-Centern wird bald die Luft ausgehen, Schauen Sie sich doch bitte einmal genau um. In vielen dieser Centren stehen viele Läden schon leer.Weil es dort leider nur Schrott zu kaufen gibt.aber da es wie Sie schreiben jedes Jahr mehr dieser Center gibt bleiben den Läden in der Stadt die Kunden aus. Folge es gehem immer Läden oder auch Kaufhäuser pleite. Nicht alle Angestellten finden sofort eine neue Arbeitsstelle. Folge,der Steuerzahler muß dafür aufkommen.Aber was soll das ganze, wenn wir Banken die Milliarden in den Wind schiessen unterstützen können, werden wir Steuerzahler auch das Geld für Opel und Arcandor aufbringen.
Das eigentliche Problem dabei dürfte wohl die eklatante Ungleichbehandlung bei der Vergabe der Kredite und Bürgschaften sein. Denn Opel z.B. hat schon vor Jahren ernste Probleme gehabt, war also auch vor der Krise alles andere als ein gesundes Unternehmen. Und die,vorsichtig ausgedrückt,verschlafene Angebotspolitik der Opel-AG tat ein Übriges dazu. Aber die Lobbyarbeit der Automobilisten war ganz hervorragend, da hat die deutsche Regierung ja gar keine andere Möglichkeit als einzuknicken. Da müssen die Arcandor-Lobbyisten noch erheblich zulegen, auch in der deutschen Bananenrepublik gibt es halt nichts umsonst.
Eine Studie zu Einstellungen bei der Polizei legt jetzt den Abschlussbericht vor. Studienleiterin Anja Schiemann über überraschend positive Befunde – und einige Problembereiche.
Kommentar Karstadt: Keine Staatshilfe für Arcandor
Der Kaufhauskonzern ist schon seit Jahren vom Konkurs bedroht. Der Staat würde daher ein marodes Unternehmen subventionieren, das diese Finanzspritze nicht verdient hat.
Wirtschaftsminister zu Guttenberg hat Recht, wenn er zögert, Arcandor bedingungslos zu unterstützen. Denn die Karstadt-Mutter steuert nicht auf die Pleite zu, weil sie plötzlich von der Finanzkrise überrascht wurde - stattdessen ist der Konzern schon seit Jahren vom Konkurs bedroht. Der Staat würde ein marodes Unternehmen subventionieren, das diese Finanzspritze nicht verdient hat.
Zudem dürfte das Staatsgeld verloren sein. Denn Karstadt verfügt nicht über ein Geschäftsmodell, das noch Zukunft hätte. Die Ära der Kaufhäuser geht nach rund hundert Jahren zu Ende, weil ihnen eine tödliche Konkurrenz erwachsen ist: das Shopping-Center. 1990 gab es rund 90 dieser gigantischen Einkaufswelten, die Konsum und Freizeit verbinden. Ende 2007 waren es schon 563, wie das Institut für Gewerbezentren gezählt hat. Und der Boom geht weiter, längst sind neue Malls im Bau. Da ist es kein Wunder, dass den 121 Karstadtfilialen der Republik die Kundschaft ausgeht.
Und was ist mit den Arbeitsplätzen, die bei Karstadt verloren gingen?! Diese empörte Frage fehlt nie, wenn es darum geht, staatliche Subventionen einzufordern. Doch dieses Totschlag-Argument ignoriert, dass in den neuen Shopping-Malls auch neue Arbeitsplätze entstanden sind. Der Umsatz im Einzelhandel wird nicht sinken - er teilt sich nur neu auf. In diesem Prozess hat der Staat nichts zu suchen.
Trotzdem bleibt es bitter für jeden Karstadt-Mitarbeiter, der seinen Job verliert. Viele können sich ausrechnen, dass sie in einem Jahr Hartz IV beziehen. Daher ist die Panik der Verkäuferinnen nur zu berechtigt. Ihnen hilft man jedoch nicht durch Subventionsmillionen, die wirkungslos verpuffen. Das Geld wäre viel sinnvoller investiert, wenn endlich die Hartz-IV-Sätze nach oben korrigiert würden.
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Kommentar von
Ulrike Hermann