: Keine Trainerdiskussion
VFL WOLFSBURG Trotz schlechter Bilanz in den letzten Spielen steht der Aufsichtsrat zu Armin Veh
Francisco Sanz, Aufsichtsrat VfL
Francisco Javier Garcia Sanz wurde am Samstagabend in der Frankfurter Arena deutlich. Der mächtige Aufsichtsratsvorsitzende des VfL Wolfsburg trat nach dem 2 : 2 des noch amtierenden Deutschen Meisters bei der Frankfurter Eintracht vor die Kameras: „Es gibt keine Trainerdiskussion. Wir werden mit Armin Veh in die Rückrunde gehen.“ Und weil Veh nicht nur Trainer sondern auch Geschäftsführer im Bereich Sport ist, fügte Sanz hinzu: „Ich glaube nicht, dass Veh jemand an seiner Seite braucht. Er ist Trainer, Geschäftsführer und Manager.“
Noch vergangene Woche vermied der Aufsichtratschef nach der 1 : 3-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund eine klare Aussage zur Position Vehs. Das lässt vermuten, dass eine erneute Pleite und ein ähnlich schwacher Auftritt in Frankfurt wie gegen Dortmund ein Verbleib des Trainers und Geschäftsführers Veh in Frage gestellt hätten. Über Vehs Demission bei einer Pleite in Frankfurt war in den Medien heftig spekuliert worden.
Nun bekommt Veh die Chance, die Vorrunde in der Rückrunde vergessen zu machen. Gute Spiele alleine werden ihm dabei nicht mehr helfen. Nach dem fünften Spiel ohne Sieg steht der VfL mit 24 Punkten im Mittelfeld der Tabelle. Zudem schied der Verein in der Vorrunde der Champions League aus. Diese Zwischenbilanz liest sich wie ein schlechter Geschäftsbericht bei den Mächtigen des Klubs und Veh gab zu: „Unter dem Strich zählen nur Ergebnis und Punkte, damit können wir nach der Hinrunde nicht zufrieden sein.“
Das Spiel bei der punktgleichen Eintracht zeigte, woran die Auftritte des VfL im bisherigen Saisonverlauf krankten. Bevor Maik Franz in der 26. Minute die Eintracht mit 1 : 0 in Führung geköpft hatte, hätten die Wolfsburger schon 3 : 0 führen müssen. Erst der schwache Grafite zweimal (18.; 19.) und dann Ziani (22.) brachten den Ball nicht im Tor unter. Auch nach Džekos Ausgleich (37.) vergaben die spielerisch überlegenen Norddeutschen klare Möglichkeiten. Erst Josués 2 : 1 in Minute 69 war gerechter Lohn für die bemühten Wolfsburger. Dass der VfL aber gegen am Ende frecher werdende Frankfurter das Ergebnis nicht über die Zeit brachte, zeigt die Anfälligkeit der VfL-Defensive: Meiers Ausgleich (79.) war bereits Gegentreffer Nummer 32.
Jetzt werde man in Ruhe die Zukunft besprechen, sagte Sanz und VfL-Torwart Diego Benaglio, der sich wie alle am Samstag gefragten Profis positiv über Veh äußerte, sagte: „Im Fußball ist nichts unmöglich.“ TOBIAS SCHÄCHTER