gedichte per sms: 2b? nt2b?
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Darauf hat die Welt dringend gewartet: Ab Januar des kommenden Jahres will das britische Mobilfunkunternehmen Dot mobile einen neuen Literaturservice anbieten. Lange Gedichte oder Textpassagen von Shakespeare und anderen Klassikern werden dann in die SMS-Sprache übersetzt. Hamlets berühmtes „To be or not to be, that is the question“ wird dann beispielsweise zu „2b? Nt2b? = ???“. Der Anglistik-Professor John Sutherland vom Londoner University College entwickelt die neue Literaturkurzsprache und ist felsenfest davon überzeugt, dass dies der richtige Weg sei, die Jugend an die Klassiker heranzuführen. Dass die Jugend, wenn sie eine solch tumbe Sprache benutzt, wahrscheinlich zu schwachsinnig ist, um überhaupt Klassiker zu verstehen, das geht dem Literaturverkürzer sicher nicht durch den Kopf. Stattdessen will er die gesammelten Werke von William Shakespeare wie auch die episch breiten Romane „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen oder „Bleak House“ von Charles Dickens auf wenige eingängige Textzeilen reduzieren. Die Wahrheit meint dazu in aller Kürze: „Scheißidee!“