DIE DREI FRAGEZEICHEN : „Wie andere Gleichaltrige“
ZU JUNG? Der Verein für Hochbegabte „Mensa“ hat in Großbritannien die 3-jährige Heidi mit einem Intelligenzquotienten von 159 aufgenommen
taz: Frau Holz, können in Deutschland auch 3-Jährige in den Verein aufgenommen werden?
Isabella Holz: Ja. Mensa in Deutschland bietet erst Tests ab 14 Jahren an, aber man kann auch bei uns Mitglied mit externen Gutachten werden, das heißt einen Test beim Psychologen machen.
Was hat eine 3-Jährige davon, dass sie einem Netz für Hochbegabte angehört?
Für die Familie bedeutet das Erfahrungsaustausch, auch mögliche Gleichgesinnte und gleichalte Kameraden zu treffen. Wir haben diverse Aktivitäten für Kinder und Jugendliche. Je nach den verschiedenen Altersgruppen gibt es auch gemeinsame Treffen der Familienvernetzung auf lokaler und nationaler Ebene.
Muss man immer gegen eine Unterforderung ankämpfen oder kann man solche Kinder auch überfordern, indem man ihnen zu viel zu lernen gibt in zu kurzer Zeit?
Möglich. Ein Kind muss auch Kind bleiben dürfen. Natürlich sollte auch ein hochbegabtes Kind ganz normal spielen dürfen und auch Dinge machen wie andere Gleichaltrige. Unterforderung ist auch nicht gut, weil es sich irgendwann langweilt. Da muss man immer die individuelle Balance finden.
INTERVIEW: MARION BERGERMANN
■ Isabella Holz ist stellvertretende Vorsitzende von MinD (Mensa in Deutschland e. V.), der deutschen Mensa-Gruppe