: Hoffentlich beeinflusst er nicht die Wahl des Neuen
STIMMEN Protestanten, Anglikaner, Juden, Muslime – alle flechten Benedikt Kränze. Nur Hans Küng nicht
„Der Rücktritt von Papst Benedikt ist legitim, verständlich und verdient Respekt“, sagte der papstkritische katholische Theologe Hans Küng am Montag im SWR. Er äußerte die Hoffnung, dass der scheidende Papst „nicht Einfluss auf die Wahl seines Nachfolgers nimmt“. Küng zeigte sich skeptisch zu der anstehenden Papst-Neuwahl. „Es dürfte nämlich sehr schwierig sein, in dem aufgrund der fatalen Personalpolitik der beiden letzten Päpste höchst konservativen Kardinalskollegium eine Person zu finden, die die Kirche aus ihrer vielschichtigen Krise herausführen könnte.“ (epd)
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Der Schritt des Papstes ist für seinen langjährigen Wegbegleiter und Freund Max Seckler ein Zeichen der Größe. „Er stärkt damit die Auffassung, dass ein Papst aufhören soll, wenn es ihm die Gesundheit gebietet“, sagte der 85-jährige Tübinger Theologe. „Er hat sehr gelitten unter manchen Dingen, die dieses Amt mit sich bringt. Man kann sich schwer vorstellen, welche Intrigen es da in Rom gibt, mit denen er sich rumschlagen muss.“ (dpa)
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Nach dem Streit um ein Titelbild hat sich die Titanic hingegen enttäuscht gezeigt. „Es ist schade, dass damit einer unserer besten Mitarbeiter vorschnell das Handtuch wirft“, sagte Chefredakteur Leo Fischer leicht amüsiert. Die Redaktion sei „schockiert und traurig“. Im Juli hatte die Titanic den Papst einmal mit gelbem, einmal mit braunem Fleck auf der Soutane von vorne und von hinten gezeigt und in der Überschrift auf die Enthüllungsaffäre im Vatikan angespielt: „Halleluja im Vatikan – Die undichte Stelle ist gefunden!“ (dpa)
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„Ich wünsche Papst Benedikt nun von ganzem Herzen erfüllte Jahre, die er ohne die Bürde des Amtes verleben möge“, sagte der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider. „Dass Ämter nur auf Zeit wahrgenommen und dass man ab einem bestimmten Lebensalter von allen amtlichen Pflichten befreit ist, gehört zum Maß des Menschlichen.“ (epd)
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Justin Welby, Erzbischof von Canterbury und Oberhaupt der Anglikaner, erklärte in London, er sei schweren Herzens, aber habe vollstes Verständnis dafür, dass Benedikt „die Belastung des Amtes als Bischof von Rom“ niederlege, ein Amt, das er mit großer Würde, Einsicht und Mut ausgefüllt habe. In seinen Lehren und Schriften habe der Papst eine bemerkenswerte und kreative theologische Denkweise für die Tagesfragen gezeigt. (dpa)
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Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat dem Papst seine Hochachtung ausgesprochen. Eine solche Entscheidung verdiene, wenn man sie selbst treffe, „weil man sich seinen Aufgaben nicht mehr gewachsen fühlt“, großen Respekt, sagte Schuster in Würzburg. Er hoffe, dass das „unter Papst Benedikt XVI. gute Verhältnis zu den jüdischen Gemeinden“ auch unter dessen Nachfolger bestehen bleibe. (epd)
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Die Ditib als größter islamischer Dachverband hat Benedikt als Förderer des Dialogs unter den Religionen gewürdigt. „Das interreligiöse Gespräch war ihm ein Anliegen und so hat er zu verschiedenen Anlässen dessen Bedeutung ausdrücklich betont“, erklärte die türkisch-islamische Union in Köln. Der Papst habe in Köln 2005 und 2011 in Berlin Gespräche mit Vertretern von Ditib geführt. (dpa)