Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Der wichtige Monteasri "unerwartet" gestorben, Esamiil "schwer an Krebs erkrankt".
Da geht es in meinen Augen gesundheitlich mit chemischen und pharmakologischen Maipulationen zu. In den Gefängnissen werden Medikamente, auch psychogene die auf das Gehirn wirken, verabreicht.
Das ist für die Regimegegner Existenzkampf pur. Es sei erwähnt, das Napoleons russischer Winterfeldzug wegen einer unbekannten Seuche durch eine Filzlaus verlorenging. Gefährdete Regime sind da erfahren und nicht zimperlich.
So als kritisierender Regierter hat man von den repressiven [lat. unterdrückerischen] professionellen Staatsapparaten
ein viel zu blasses Bild.
Das ist im Iran schon sehr lange so.
Da KÖNNTE die Reprise der 79iger Aufstände und die Entfremdung der von Regierung alimentierter Armenmassen vom Regime gelingen.
Im aus Persien stammenden Schach wäre das eine äußerst verlustreiche langzügige gewagte aber wohl alternativlose Opferkombination nach schon erheblichem "Material[und Menschen]verlusten" durch Regelbrüche des aufgezwungenen Gegners.
In einer Sufigeschichte wagt es der Narr nicht, den Despoten mattzusetzen. So tief sind die Erfahrungen damit ins allgemeine Bewusstsein eingedrungen.
Unsere Autorin hat sich dolle auf den Frühling gefreut. Jetzt ist sie einfach nur erschöpft und fragt sich: was soll das mit der Zeitumstellung?
Kommentar Iran: Neue Dimesion in Teheran
Ihre stärksten Waffen sind ihre Friedfertigkeit, ihr Zusammenhalt und ihre Hoffnung. Einer der Protestrufe lautet:"Jetzt, wo wir vereint sind, wovor sollen wir dann Angst haben?"
Die Protestbewegung in Iran hat eine neue Dimension erreicht. An Aschura, dem traditionellen schiitischen Trauerfest, haben die Iraner ihre Trauer und Wut auf das Regime gerichtet. Ganz Teheran ist voll von Demonstranten, und der Protest beschränkt sich nicht auf die Hauptstadt. Auch in Isfahan, Schiras, Ardabil und Nadschaf Abad sind die Menschen auf den Straßen. Ihre Anzahl geht in die Millionen.
Das Arbeitsverbot für ausländische Journalisten verhindert nicht, dass die Welt erfahren kann, was in diesen Tagen und Stunden im Iran passiert. Am vergangenen Donnerstag etwa haben die Sicherheitskräfte Raschid Esmaili, ein Mitglied der liberalen Studentenorganisation, in Isfahan festgenommen. Er ist schwer an Krebs erkrankt und bedarf täglich medizinischer Behandlung. Berichtet wurde dies auf mehreren regimekritischen Internetseiten, die sich der Zensur erfolgreich widersetzen.
In Teheran haben die Milizen an diesem Sonntag ein Haus angezündet, mindestens drei Menschen erschossen und zahlreiche andere mit Messern, Metallketten und Tränengas verletzt. Die friedlichen Demonstranten haben die Sicherheitskräfte und Basidsch-Milizen in der Hauptstadt zurückgedrängt und an zentralen Stellen die Kontrolle übernommen. Ihre stärksten Waffen sind ihre Friedfertigkeit, ihr Zusammenhalt und ihre Hoffnung. Einer der Protestrufe an diesem historischen 27. Dezember lautet: "Jetzt, wo wir vereint sind, wovor sollen wir dann Angst haben?".
Saba Farzan
schreibt als freie Autorin über den Iran und die USA. Sie wurde in Teheran geboren, wuchs in Deutschland auf und studierte Theaterwissenschaft, Amerikanistik und Soziologie in Bayreuth, Forschungsaufenthalte führten sie nach New York und an die Yale University.
In diesen Stunden erscheint es unwahrscheinlich, dass die Sicherheitskräfte die Kontrolle wiedererlangen können. Die Islamische Republik hat aus der Geschichte nichts gelernt. Denn keine Diktatur dieser Welt bleibt ewig an der Macht.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Saba Farzan
Generationenkonflikt Klimakrise
Boomer gegen Junge?
Historiker Nils Minkmar erklärt, warum die Rede vom Generationenkonflikt zu kurz greift.