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WK ist einfach das typische Vertreter der Stadt Bremen, der schon ca. vor 170 Jahren folgendermaßen beschrieben wurde: „Bremen ist nichts als unverdauliche Pudding aus moorigen Calvinismus, aus holländischem Mynheerphlegma und Egoismus zusammengerührt in hanseatische Sause“. Also, wie die Stadt – so die Zeitung ..!
nette glosse, ja. (- aber hat haider im ersten artikel zum thema nicht auch 1,2 vorschläge gemacht? mir war so.)
und vor allem: auch wenn man - wie ich - auf die stadtmusikantitis des neuen wk gar nicht steht, muss man dem neuen chefredakteur zugestehen, dass er das blatt in nicht mal einem jahr extrem profiliert, professionalisiert und auch schlicht verschönert hat: bremen hat wieder eine zeitgenössische zeitung, die nur noch manchmal etwas bieder in der anmutung ist (etwa in der stadtmusikantitis eben, auch die gestaltung der ansonsten tollen "manieren"-serie, das merkwürdige sonntagsmagazin, der überwiegende teil der kulturberichterstattung).
nee, ich rede nicht von der taz, das waren deren aufgaben und ansprüche früher mal: heute les ich die "lokal"berichterstattung aus dem restlichen norden und auch aus berlin in der taz lieber als die taz "bremen" - da ist leider keine geglückte entscheidung gefallen zwischen zeitlosem feuilleton und politiknachrichtenmedium: neben sensationellen reportagen und hintergründen von gräff, gras und schirrmeister z.b. und manchmal annehmbaren glossen steht oft semiprofessionelle oder pseudoengagierte möchtegern-kulturkritik von bleyl oder zier; dazu eine politikberichterstattung deren relevanzkriterien sich auch bei gaaaanz scharfem nachdenken nicht so wirklich erschließen wollen. und: was warn die letzten investigativen taten der taz? da haben radio bremen und auch der weser-kurier gewaltig aufgeholt, selbst die anzeigen-zeitungen sind inzwischen dabei (übrigens: die - wirklich interessanten - vorgänge im wk-verlag hat die taz komplett aus dem weser-report abgeschrieben und nicht weiter vertieft oder verfolgt. stattdessen wird alle paar wochen über angebliche veränderungen im so genannten offenen kanal gegreint.)
also, nun denn: schön, dass die taz den ersten ball wirft - hoffentlich fangt ihr ihn auch wieder auf und macht wieder was aus eurem eigenen blatt. bloß das lächerlichmachen von eher lächerlich(st)em der konkurrenz, das kann doch nicht alles sein. orientiert euch mal an den guten, frischen ansätzen des wk oder wo auch immer, statt als klientelblatt von freunden für freunde zufrieden zu enden.
köstlich, einfach zu köstlich! Danke für diese tolle Glosse! Was man so als Exil-Bremerin in Berlin alles verpasst. Hahahaha, ich lache immer noch. Wie wäre es mit in guter Anlehnung an einen bekannten Werbespruch: "Bremen - täglich glücklich!" ?
herzlichst,
Tina
Liebe tazler, seid doch froh: So lange Ihr Euch am nun nicht mehr so ganz neuen WK-Chefredakteur (er ist es seit bald einem Jahr!) und dessen Ideen abarbeiten könnt, braucht Ihr schon keine eigenen zu entwickeln. Ihr bekommt zudem die eigene Bremen-Seite täglich voll und die Wolschner-Truppe behält bei den GenossInnen vorerst ihre Existenzberechtigung. Zumindest so lange, bis jemand die Frage stellt, warum die taz dauernd über den WK berichtet, der WK aber nie über die taz. Vielleicht, weil deren Bremen-Themen für die meisten BremerInnen einfach kein Thema sind?
Die Ampel einigt sich auf schnelleren Autobahnausbau samt Solaranlagen. In die Bahn soll mehr investiert werden, vor allem über eine höhere Lkw-Maut.
unverbremt: Das neue Volksseelen-Forum
Debatten in Tageszeitungen? Super Sache. Wenigstens solange die Redaktionen ihre Leserinnen für voll nehmen - und nicht nur über Kinder- und Hausmärchen-Figuren abstimmen lassen.
Zeitungen - nicht nur durch Inhalte unentbehrlich Bild: bes
Verflixt, jetzt geraten wir echt ins Hintertreffen. Zusehends etabliert sich der Weser-Kurier als Forum für die brennenden Zukunftsfragen Bremens. Wegen des neuen Chefredakteurs.
Lars Haider nämlich hätschelt die Volksseele mit Debatten, die betreffen, was er von Bremen kannte, bevor er hier einflog: Sollten die Stadtmusikanten vergoldet oder in Gummi reproduziert, aufgeblasen und in der ganzen City verteilt werden?, damit fings an. Dann erfand er den Stadtmusikantenpreis. Und nun fragt er: Wie sollte Bremen für sich werben. Dafür gibts ja ein tolles Logo - die Stadtmusikanten - bloß steht daneben noch, "Bremen erleben", und da fragt sich doch dringlich, stünde da nicht besser etwas anderes, etwa … - ja und jetzt sind Sie dran, liebe Leser!, hat er, geschickt, den Sack Luft an seine KundInnen weitergespielt, weil sich, wer selber Ideen hat, angreifbar macht. Dagegen lassen sich lange Lob-Artikel über die Beiträge der KundInnen schreiben: Die sind alle total toll. Und spitze! fand Haider den Vorschlag, in memoriam Space-Park Werbung mit der Raumfahrt-Industrie zu machen, à la: "Bremen - ein Platz an der Sonne". Auch klasse: etwas, was auf diese ausgefuchste Kampagne reagiert, nach der Schwaben alles können, außer sprechen. Dazu dürfen sich dann örtliche C-Promis begeistert im Blatt äußern, während Haider weitere Ideen sammelt: Bremen - mehr als Kind und Kühlschrank, oder Bremen - gar nicht weit von Pisa, oder vielleicht was mit Musik oder Fußball. Eben das, was es nur hier gibt.
Eine sinnlose Debatte hat weder Ziel noch Ende. Deshalb wird der Chefredakteur später, früher oder schon morgen sagen: Nu is aber gut, Kinderchen!, fein gemacht! - bloß steht der wahre Slogan seit 1819 fest, und alle kennen ihn. Auch Haider. Er lautet: Bremen - besser als der Tod.
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Kommentar von
Benno Schirrmeister
Reporter und Redakteur
Jahrgang 1972. Seit 2002 bei taz.nord in Bremen als Fachkraft für Agrar, Oper und Abseitiges tätig. Alexander-Rhomberg-Preis 2002.
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Benno Schirrmeister