Kooperation mit Teenie-Blatt: Bundesagentur zahlte Geld an "Bravo"
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat der Jugendzeitschrift "Bravo" in den vergangenen drei Jahren mehr als zwei Millionen Euro gezahlt. Nun verteidigt sie den Geldfluss.
NÜRNBERG dpa | Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" zurückgewiesen, sie zahle für Artikel in der Jugendzeitschrift "Bravo". Es gebe lediglich eine Medienkooperation mit der vom Bauer-Verlag herausgegebenen Zeitschrift, betonte BA-Sprecher John-Philip Hammersen am Donnerstag.
Zusammen mit der Schnellimbisskette McDonalds unterstütze die Bundesagentur die "Bravo"-Aktion "Job-Attacke", die Schulabgängern Orientierung bei der Berufswahl und Hilfen bei der Lehrstellensuche gebe. Zu keinem Zeitpunkt habe die Bundesagentur redaktionelle Inhalte beeinflusst. Die Bundesagentur unterstützt das seit drei Jahren laufende Projekt mit jährlich rund 700.000 Euro.
Die Bundesagentur habe zudem immer Wert daraufgelegt, dass sie in den von "Bravo" produzierten Beiträgen als Kooperationspartner genannt wurde. "Die Kooperation zwischen "Bravo" und der Bundesagentur war von Anfang klar erkennbar und transparent", heißt es ergänzend in einer Mitteilung der Bundesagentur.
Lediglich in einem, vom Deutschen Presserat gerügten Fall sei dies versäumt worden. "Das war ein Fehler der Redaktion", betonte Hammersen. Im übrigen habe auch der Bundesrechnungshof erst vor kurzem die Kooperation mit "Bravo" geprüft. Es liege zwar noch keine anschließende Bewertung vor. In einem vorläufigen Bericht aber seien die positiven Effekte der Kooperation ausdrücklich hervorgehoben worden, unterstrich die BA.
Leser*innenkommentare
McDoof
Gast
Arbeit um jeden Preis! Verkauft euch möglist unter eurem Wert( am besten sollte man so ne Niedriglohnjobs in der Welt anbieten :D ) ! Nix da Sozialstaat ausnutzen liebe Kinder, lieber zum Sklavenlohn von 6.30 Brutto arbeiten da geht euch das Herz auf ( Hauptsache man beutet das Ausbeutersystem nicht aus :D) !
Udo Radert
Gast
Also, ich finde es grundsätzlich nicht schlimm, wenn eine Behörde wie die BA für Arbeit "Werbung" in Form von sinnvollen und nützlichen Hilfen zur Orientierung für die Berufswahl macht.
Und das eben auch in Blättern, die von dieser Zielguppe eben nachweislich auch gelesen werden. Das ist meiner Meinung sogar begrüßenswert.
Ob Umfang und Höhe der Kosten von satten 2 Millionen Euro in drei Jahren auch in einem akzeptablen Verhältniss zu den von der Zeitung erbrachten Leistungen stehen, das können nur Experten, nämlich z.B. der Bundesrechnungshof entscheiden.
Bis dahin müssen wir einfach abwarten, denn wissen tun wir dahingehend nun mal nix und der Artikel verrät uns *darüber* ebensowenig.
Murat K.
Gast
Perverse Gesellschaft!
avelon
Gast
Na, ist ja super ...
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt und unterstellt, daß Politik und Wirtschaft nicht Hand in Hand gegen die Bevölkerung arbeiten.
Warum, bitte schön, kümmern sich die Arbeitsämter nicht vor Ort um Jugendliche? Da wären die Millionen für Weiter- und Ausbildung doch viel besser angelegt als über den Bauer-Verlag und McDonald's, die Jugendliche unter miserablen Umständen malochen läßt.
SchnauzeVoll
Gast
Und was wurde bitteschön mit dem Geld gemacht?
Nix... Außer Ärsche vergolden...
Da scheinen sich ja wieder einige Krähen sehr nahe zu stehen!!! Gebt mir ein paar Millionen und erstelle ein Netzwerk auf MySpace um den Jugendlichen einen leichteren Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen!
Da würde dann bestimmt auch sowas stehen!
"In einem vorläufigen Bericht aber seien die positiven Effekte der Kooperation ausdrücklich hervorgehoben worden, unterstrich die BA."
Gockeline
Gast
Da werden alle anderen Blätter hellhörig und auch zur Kasse bitten.
Also husch,husch zum Kanzleramt und Geld einfordern!!!
JottHa
Gast
"In einem vorläufigen Bericht aber seien die positiven Effekte der Kooperation ausdrücklich hervorgehoben worden, unterstrich die BA."
Und Schweine können fliegen.....
mit Majo
Gast
Wozu aufregen ? Mc Jobs liegen doch genau im Kalkül der Regierung, gerade für das nachwachsende Prekariat. Die sollen sich gar nicht erst an richtige Beschäftigungsverhältnisse gewöhnen.
Wo käme Deutschland da heutzutage hin ?