Kommentar Nordeuropas Regionalhäfen: Die Angst vor dem Regionalhafen

Ein böser Begriff geht um in der Hamburger Wirtschaft. "Regionalhafen" lautet das Unwort aus dem Lexikon des Leibhaftigen.

Ein böser Begriff geht um in der Hamburger Wirtschaft. "Regionalhafen" lautet das Unwort aus dem Lexikon des Leibhaftigen. Der Abstieg einer Hafenmetropole, die bei den ganz Großen auf dem Globus mitspielen will, zu einer Restgröße der maritimen Wirtschaft lautet die Schreckensvision. Gemach.

Zwar hat die Irrationalität des Denkens und Handelns in der norddeutschen und nordeuropäischen Wirtschaft und Wirtschaftspolitik seit zwei Jahren unübersehbar zugenommen, von Panik allerdings sollte keine Rede sein. Diese Weltwirtschaftskrise indes ändert vor allem in der globalen Logistik vieles, und darauf muss sich einstellen, wer auch weiterhin gute Geschäfte machen will.

Hamburgs Standortvorteil war jahrzehntelang die Lage tief im Land, und das wird nicht plötzlich zum Nachteil werden. Mit halb leeren Riesenfrachtern polnische Häfen anzulaufen, ist auf lange Sicht nicht rentabel.

Möglich ist jedoch deren Verteilerfunktion für die östliche Ostsee. Ein Hochleistungsschienennetz von Hamburg über Berlin an die polnische Küste wäre eine sinnvolle Ergänzung in der Transportkette zwischen Shanghai und St. Petersburg.

Ein Hafen, der weiter in der ersten Liga spielen will, muss kooperieren. Nicht nur im Westen mit Bremen und Wilhelmshaven und im Norden mit Lübeck - sondern künftig auch mit Gdansk und Gdynia im Osten.

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