Verstoß gegen US-Waffengesetz: Ex-Chef von Blackwater angeklagt
Gary Jackson führte die umstrittene US-Söldnerfirma Blackwater. Nun wird ihm und weiteren Ex-Mitarbeitern der Prozess gemacht: wegen illegalem Waffenbesitz und Waffengeschenken an Jordaniens König.
WASHINGTON dpa | Die umstrittene amerikanische Söldnertruppe "Blackwater" - heute: "Xe Services" - macht erneut Schlagzeilen: Am Freitag wurde der ehemalige Präsident der Privatarmee wegen mehrerer Verstöße gegen das US-Waffengesetz angeklagt. Wie das Justizministerium in Washington mitteilte, sollen neben Gary Jackson noch vier weitere Ex-Mitarbeiter der Privatarmee belangt werden. Unter anderem wird ihnen vorgeworfen, ein Waffengeschenk an Jordaniens König Abdullah mit falschen Papieren verschleiert zu haben.
Die Sicherheitsfirma aus dem US-Bundesstaat North Carolina soll mit dem Geschenk um einen Auftrag gebuhlt haben. Nach Erkenntnissen der Ermittler pflegt die Söldnertruppe gute Beziehungen zum jordanischen Königshaus. So soll König Abdullah das "Blackwater" - Hauptquartier im März 2005 persönlich besucht haben. Laut Anklageschrift soll Ex-"Blackwater"-Präsident Jackson außerdem im Besitz von unregistrierten Waffen gewesen sein.
"Blackwater" war von der US-Regierung nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ursprünglich angeheuert worden, um US-Soldaten im Irak und am Hindukusch zu schützen. Mit der Zeit wuchs die Privatarmee mit 40 000 Mann zu einer der größten der Welt, die auch Aufträge für den US-Geheimdienst erledigte. Unter anderem sollen "Blackwater"-Söldner an Folter-Verhören in CIA-Geheimgefängnissen beteiligt gewesen sein.
In die Kritik geriet die Firma nach einem Blutbad, das ihre Mitarbeiter im September 2007 in Bagdad angerichtet hatten. Sie erschossen dort wahllos 17 Zivilisten nach einem unbestätigten Angriff auf ihren Konvoi.
Leser*innenkommentare
Flo
Gast
@Bastian:
Ja vielleicht von der reinen Militärstärke. Aber genau das meine ich doch mit theoretisch. Es ist und bleibt aber ein Unternehmen mit wirtschaftlichen und nicht politischen Intressen. Des Weiteren unterliegt es nach wie vor amerikanischen Gesetzen und die Mitarbeiter/ Söldner sind auch nur normale Amerikaner die bei Blackwater ihre Brötchen verdienen.
Daher wär es in der Realität eben nicht möglich auf eigene Faust Krieg zu führen, Länder zu erobern o.ä.
Bastian
Gast
@Flo
Natürlich hätte Blackwater die Möglichkeit gewisse Länder zu erobern. Monaco, den Vatikan (wäre ja eigentlich gar nicht so schlecht), Tavalu, Buthan und die anderen Zwergstaaten.
Hebe ichja schon zum Thema privatisierte Polizei in Niedersachsen geschrieben:
Der neoliberale Nachtwächterstaat privatisiert endlich den Nachtwächter.
rotfuchs
Gast
Private Killer Kommandos oder Staatliche, wo ist da der Unterschied? Man sollte überhaupt keinen Krieg führen und Länder die einen Angriffskrieg führen, sollten sich International dafür verantworten. Na ja,
die Betonung liegt auf sollten, nur es wird leider nicht passieren.
Flo
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Hoffentlich wird daraus gelernt. Private Armeen kann man vielleicht kontrollieren wenn es um Millionen $ geht. Wenn aber erstmal zig Mrd. $ jährlich im Raum stehen, lässt man sich eben nicht mehr gerne auf die Finger gucken. Blackwater hätte niemals diese Dimensionen annehmen dürfen.
Mich würde mal intressieren ob es Länder gibt, deren staatlichen Armeen Blackwater überlegen wär. Natürlich würd das an der Realität/ Machbarkeit vorbei schießen...aber ein theoretischer Vergleich wär echt intressant.
aaa
Gast
blackwater oder bessergesagt jede privat armee gehoert verboten.
diese stehen über dem gesetz, sie sind für ihr handeln in den kriegsgebieten nicht anklagbar!
man darf krieg nicht auf privater ebene führen!
reblek
Gast
"Die Sicherheitsfirma aus dem US-Bundesstaat North Carolina..." Ist das als Scherz gemeint: "Sicherheitsfirma"? Soweit ich weiß, haben die Herrschaften - umgangssprachlich - Krieg geführt, wenn auch "nur" in Form von Folter. dpa darf einen solchen Unfug vielleicht verbreiten, aber die taz muss ihn nicht nachdrucken.
vic
Gast
Na sowas, Blackwater-Boss ist ein Outlaw.
Wär ich nie draufgekommen.