Kommentar: Metronom: Eine andere Bahn ist möglich

In Puncto Pünktlichkeit und Freundlichkeit kann sich die Deutsche Bahn den Metronom zum Vorbild nehmen

Small is beautiful - dieser Gedanke beschleicht einen immer wieder, wenn man mit dem Metronom über Land tingelt und im Obergeschoss des blau-gelben Doppeldeckers die norddeutsche Tiefebene an sich vorbeiziehen lässt. Fast nicht vorstellbar, dass die sympathische Bummelbahn auch nur Glied in einem europäischen Konzerngeflecht ist.

Wobei Bummelbahn nicht ganz fair ist: Der Metronom braucht zwar auf dem Papier länger als die ICE-Flitzer von der großen Bahn - aber dafür ist er im Unterschied zu denen fast immer pünktlich, zieht seine Bahnen mit der Regelmäßigkeit des namengebenden Tempogebers aus dem Musikunterricht.

Wie bei der Bummelbahn auf Lummerland ist die Atmosphäre an Bord: Freundliches Personal, das seine Umgangsformen nicht in irgendeinem Trainingscamp eingebläut bekommen hat und sogar bei der Durchsetzung des jüngst verhängten Alkoholverbots ohne den herrschaftlichen Gestus vieler Staatsbahner auskommt.

Und das alles ist sogar bei anständigen Gehältern möglich - heutzutage ja leider schon eine kleine Sensation. Wär doch jammerschade, wenn eine Konzern-Rabenmutter dieses Transport-Idyll wieder kaputtschlüge. Denn die Botschaft des Metronoms an die Bahnkunden - und an den übermächtigen Konkurrenten - lautet: Eine andere Bahn ist möglich!

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