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Kampf ums BleiberechtPalästinenser beendet Hungerstreik

Er trat vor Israels Botschaft in Berlin in den Hungerstreik, um ein Bleiberecht für seine Familie in Jerusalem zu erwirken. Jetzt wurde eine Lösung für Firas Maraghy gefunden.

Firas Maraghy vor der israelischen Botschaft in Berlin. Bild: dpa

BERLIN taz | Der Palästinenser Firas Maraghy, der fast sechs Wochen lang vor der israelischen Botschaft in Berlin ein Bleiberecht für sich und seine Familie in Jerusalem forderte, hat seinen Hungerstreik am Samstag beendet. Die israelische Botschaft hat eine Lösung seines Problems zugesichert - bei einem Termin im israelischen Innenministerium.

Maraghy wurde von Friedensgruppen und in Deutschland lebenden Israelis unterstützt sowie von einigen Bundestagsabgeordneten. Ruprecht Polenz (CDU), der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, ist bereit, Maraghy nach Jerusalem zu begleiten.

Die israelischen Behörden bestehen darauf, dass Maraghys sieben Monate alte Tochter bei dem Termin in Jerusalem anwesend ist und schlagen seit Langem vor, sie solle für die Reise einen deutschen Pass beantragen. Dieser erschwert die Beantragung eines Passes als Einwohnerin Jerusalems - eines der Ziele des Protests. Maraghy gibt nun bekannt, ihm sei eine schriftliche Garantie versprochen worden, dass die deutsche Staatsangehörigkeit der Registrierung seiner Tochter nicht entgegenstehen solle. KARIN SCHÄDLER

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9 Kommentare

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  • I
    Israelin

    @Stefan

     

    Sie haben Firas Maraghy nie gesehen und ihm nie gefragt, wie seine Ansichten sind. Sie nehmen aber an, dass er Propaganda betreibt, während Sie es hier machen.

    Während Maraghy mit seinem Namen in der Öffentlichkeit agiert, agieren Sie hier verdeckt ohne die Verantworung dafür zu übernehmen.

     

    Ich glaube nicht, dass ich Sie überzeugen kann (da Sie Ihre Ignoranz anscheinend als kuschelig aempfinden und nicht mal die Mühe machen, die Tatsachen zu untersuchen).

    Aber für die anderen: Firas Maraghy sagte, er mag Jerusalem besonders am Freitag, Samstarg und Sonntag, der untersciedlichen Religionen entsprechend. Das hat er auch Prof. Fanny Michaela Reisin gasagt und sie hat es auf einer Demo wiedergegeben.Da sie die Präsindentin der internationalen Liga der Menscenrechte in Deutschland, und sich hinter keinem Nick sich versteckt, kann man ihre Rede auf der Webseite der Liga lesen.

    ilmr.de

  • S
    Stefan

    @charlot:

    bleibt dabei - wie vorher geschrieben: im vordergrund steht immer die propaganda. man sollte diesen mann mal zu seiner sichtweise internationalem rechts befragen. meistens werden da rechte eingefordert, die sie nicht im geringsten bereit wären den juden zuzugestehen. das recht auf absolute bewegungsfreiheit der einen wiegt auch mehr als das recht anderer auf leben. wobei noch zu bemerken wäre, dass die einen gerne auf das recht auf leben der anderen scheißen.

    befragt mal diese typen nach grundsätzlichen dingen und gebt euch nicht mit oberflächlichen statements wie dem "gerechten frieden" ab. viel spaß!

  • OV
    oi vavoy

    israeli police acting with violence against our Israelis friends in east-Jerusalem

    http://www.youtube.com/watch?v=jIdFw2vuijA&feature=player_embedded#!

  • I
    Israelin

    Alle Achtung Herr Pohlens aus der CDU. Grüne, da könnt ihr was lernen. Während ihr uns vom ihren pauschalen Träume der Zweistaatenlösung erzählt, bewegen sich CDU Politiker und rufen bei der israelischen Botschaft an bzw. bestellen sie deren Mitarbeiter.

     

    Ich schäme mich für meine Landesleute und hoffe, dass Herrn Maraghy und seiner Familie eine annehmliche Regelung gefunden wird. Die andere Tausende Palästinenser, die aus Ost-Jerusalem im Rahmen ihrer Judaisierung vertrieben wurden, bleibt noch zu hoffen...

     

    Stefan: wir hatten schon genug Deutschen, die uns im Schutz nehmen wollen. Basta.

  • G
    GLÜCKWUENSCHE!

    und alles gute weiterhin!

  • C
    charlot

    @tefan

    die Handhabungen, um die es hier geht und die gegen internationales Recht verstoßen, hat nicht Firas Maraghy erfunden. Wenn hier jemand Israel in Verruf bringt, dann ja wohl die israelische Regierung, was ich zutiefst bedaure. Der Familie Maraghy wünsche ich, wie ich es jeder Familie wünsche, ein Leben in Menschenwürde und Glück.

  • S
    Stefan

    Stimmt, man sollte genau Vorort schauen: In keinem land des Nahen Ostens haben Araber so viele Rechte wie in Israel. Wann war die Stadt denn so frei für ALLE Religionen und Volksgruppen. Sogar die ständigen Lügen und Aufforderungen zur Gewalt der muslimischen Verwaltung der Heiligtümer lassen die Israelis über sich ergehen. Die Palästinenser profitieren von den Israelis, lehnen den Staat als solches gerne ab.

    Sorry, wenn ich bei Demonstrationen gegen Israel ein wenig skeptisch bin. Die Erfahrungen haben mich bisher gelehrt, dass es den Demonstrierenden immer um einen Schaden Israels ging, ihr Anliegen Mittel zum Zweck war. Beispiel: Ein palästinensischer Arzt, der nach der Operation Gegossenes Blei die Opfer unter den Kindern Gazas beklagte. Also ging es ihm um die Kinder, richtig? NEIN! Bei Nachfragen versuchte er die Hamas als Ableger des Mutter-Theresa-Hilfswerks zu definieren und zu suggerieren, die Israelis hätten gezielt auf Kinder geschossen. Es war reine Hamas-Propaganda. Die Kinder waren ihm doch scheißegal.

    Vielleicht läuft mir auch mal ein Palästinenser über den Weg, dem es nach Frieden und nicht nach einem "gerechten Frieden" dürstet. Der Unterschied ist ungefähr genauso groß wie der zwischen einer Lösung und der Endlösung.

    Vielleicht sollte mal ein Palästinenser einen Hungerstreik vor einer PA-Vertretung machen und einen echten Friedenswillen und das Ende von Hass einfordern.

  • M
    Mareike

    Propaganda gegen Israel war sicherlich nicht sein prioritäres Ziel! Und von Propaganda kann eh nicht die Rede sein. Man muss sich einfach mal über die tatsächlichen Zustände der Palästinenser Vorort im klaren werden!

  • S
    Stefan

    genug propaganda gegen israel hat er ja gemacht - das war sein ziel.