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Archiv-Artikel

Solidaritätsadresse aus dem Schloss Bellevue

NAZI-TERROR Bundespräsident Gauck verspricht persönlichen Einsatz für Familien der NSU-Opfer

BERLIN afp | Bundespräsident Joachim Gauck hat den Familien der NSU-Mordopfer seinen persönlichen Einsatz für die Aufklärung der Mordserie zugesagt. „Ich werde genau verfolgen, ob staatliche Stellen ausreichend aufklären und Fehler Fehler nennen“, sagte Gauck am Montag bei seinem Treffen mit den Angehörigen in seiner Rede, die das Bundespräsidialamt veröffentlichte. „Auch werde ich in solchen Fällen nach Konsequenzen fragen“, fügte der Präsident hinzu.

Der Bundespräsident versprach außerdem, persönlich dazu beizutragen, dass die Taten der Neonazi-Terrorzelle aus Thüringen nicht vergessen würden. „Ich werde tun, was ich kann, dass unser Land – unser gemeinsames Land! – nicht vergisst, was geschehen ist“, sagte Gauck. „Ich will mithelfen, dass Ihr Leid weiter wahrgenommen und anerkannt wird. Und dass aufgeklärt wird, wo es Fehler und Versäumnisse gegeben hat.“

Er wünsche sich, dass die Hinterbliebenen wieder neues Vertrauen in die deutschen Behörden fassen können, sagte Gauck. Die bisherigen Reformen allein genügten nicht. „Es geht um die Frage, wie im Alltag verhindert werden kann, dass sich Vorurteile und Ressentiments einnisten. Es geht um andere Haltungen in unseren Behörden und Institutionen, aber auch bei vielen Bürgern“, sagte Gauck.

Einige Angehörige hatten ihre Teilnahme an dem Treffen kurz zuvor abgesagt. Sie hatten ihre Anwälte mitnehmen wollen, um detailliert über die Probleme zu reden, was abgelehnt wurde. Das Bundespräsidialamt bestätigte, dass es Absagen gegeben habe.