Kommentar Gaspreissstreit: Das Kalkül des Versorgers

Auch wenn das Urteil noch nicht gesprochen ist: Es sieht ganz so aus, als ob sich die Verbraucher im Streit mit Eon Hanse durchsetzen werden.

Auch wenn das Urteil noch nicht gesprochen ist: Es sieht ganz so aus, als ob sich die Verbraucher im Streit mit Eon Hanse durchsetzen werden. Dabei ist der Gasversorger mit einem Teil seines Kalküls gescheitert. Mit einem anderen Teil, wird er sich den Großteil des möglichen Schadens aus dem Prozess vom Hals halten - zu Lasten seiner Kunden.

Wie vor Gericht klar wurde, hat Eon Hanse darauf gesetzt, nachweisen zu können, dass seine Preiserhöhungen gerechtfertigt wären. Aus Sicht der Verbraucher ist das aber nie überzeugend gelungen. Eon verzichtete darauf, nicht zahlenden Kunden zu kündigen, in der Hoffnung, diese zum Zahlen bewegen zu können. Zudem fürchtete Eon die Kritik, die eine Kündigung ausgelöst hätte. Dies scheint dem Unternehmen jetzt auf die Füße zu fallen. Denn nur bei gekündigten Kunden könnte Eon nachverhandeln und einen Teil der Preiserhöhung retten.

Die Hartnäckigkeit, mit der Eon seinen Standpunkt durchficht, und der Druck, den die Firma ihren Kunden gegenüber aufgebaut hat, kommen ihr aber auch zugute. Wer den Mehrpreis schon gezahlt hat, muss das Geld aktiv von Eon zurückfordern. Das kostet Kraft, so dass es die meisten Kunden bleiben lassen werden. Außerdem kann damit ein Kostenrisiko verbunden sein, was weitere Kläger abschrecken dürfte. Eon wird den Großteil des Geldes behalten können.

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