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SYLVIA PRAHL
Fasching ist gefeiert, hier und da wird sogar ambitioniert symbolisch gefastet. Das interessiert kleine Verkleidungsfreunde natürlich herzlich wenig, manche haben das synthetische Schwitztigerkostüm noch nicht ausgezogen. Wie gut, dass noch ein Fasching aussteht: das Purimfest. Die Purimgeschichte wird im Buch Ester erzählt. Die Jüdin Ester hatte den persischen König Achaschwerosch geehelicht. Als dessen eitler Wesir Haman alle Juden ermorden lassen wollte, eilte Ester ihren Glaubensbrüdern und -schwestern zu Hilfe. Am Samstag und am Sonntag werden im Jüdischen Museum sechs- bis zwölfjährigen Kindern bei der Führung Mein kleines Purimspiel weitere Details der Geschichte vermittelt und die recht lustigen Bräuche, die an diesem fröhlichsten jüdischen Fest auf dem Plan stehen, erklärt. Um 14 Uhr geht es jeweils los, anschließend wird im Workshop ein eigenes Fingerpuppen-Purimspiel gebastelt. Und weil sich an Purim alle verkleiden, sind kostümierte Kinder besonders gern gesehen (Eintritt 3 Euro inkl. Bastelmaterial, Anmeldung 25 99 33 05). Um 16 Uhr interpretiert dann das Puppentheater „Die bubales“ die „Purimgeschichte Ester – Königin und Retterin“. Wenn man sich einmal an die etwas enervierenden Piepsstimmen gewöhnt hat, grooven die flauschigen Fleecepuppen unterhaltsam durch die Geschichte. Auf die Frage, was denn aus der ganzen Sache zu lernen ist, gibt es die für alle tröstliche Antwort: „Steh ein für das, woran du glaubst. Du bist nicht allein.“ Der Brauch, bei der Nennung des Namens Haman mit Rasseln und Ratschen ohrenbetäubenden Lärm zu machen, wird genüsslich zelebriert. Dem ebenfalls schönen Brauch, sich an Purim besinnungslos zu betrinken, bis man nicht mehr weiß, was man tut, sollten aber nur ältere Semester nachgehen. Verkleidete Besucher bekommen eine Überraschung (Eintritt 3 Euro, Anmeldung 25 99 33 05).
Zum allgemeinen Auslüften beziehungsweise -nüchtern empfiehlt sich ein Aufenthalt unter freiem Himmel. Der Britzer Garten garantiert Naherholung und freie Sicht. Eventuell beim Spaziergang aufkommende Fragen wie: „Wie ergeht es eigentlich der Natur im Winter? Wie trotzen Tiere und Pflanzen den extremen Bedingungen des bitterkalten Winters?“ bleiben dabei nicht unbeantwortet. Die von außen einsehbare Ausstellung im Pavillon des Freilandlabors Britz zeigt die ausgefuchsten Überlebensstrategien von Flora und Fauna, und vielleicht gibt es auch Anregungen, wie das Fußeinfrieren auf dem Spielplatz vermieden werden kann (Parkeingang Buckower Damm, Parkeintritt 2/1 Euro).
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