Aktionswoche: Festspiel für die Rote Flora

Das Netzwerk "Recht auf Stadt" bekundet mit einer Unterschriftenliste und der Kampagne "Ich würds so lassen" Solidarität mit dem autonomen Zentrum.

Das soll es nicht noch mal geben: Durchsuchung der Flora 2007 Bild: dpa

Mit der Flora-Bleibt-Festspielwoche startet am Donnerstag eine groß angelegte Solidaritätsaktion für die autonom besetzte Rote Flora am Schulterblatt. Initiiert von dem Netzwerk "Recht auf Stadt", dem auch die Flora angehört. Zusammen mit einem Aufruf soll die Aktion Solidarität mit der Roten Flora bekunden. Den Aufruf "Ich würds so lassen" haben bislang fast 1.000 Menschen unterzeichnet.

Weil sich im kommenden März einige Vertragsklauseln zwischen dem Eigentümer Klausmartin Kretschmer und der Stadt ändern, gibt es Handlungsdruck. Damit wird ein Verkauf der Flora ohne Zustimmung der Stadt möglich und auch die Nutzung als selbstverwaltetes Stadtteilzentrum steht zur Disposition.

Wer Eigentümer des Gebäudes ist, interessiert die Rotfloristen dennoch wenig. Denn Flora-Politik ist, dass das Haus besetzt ist. Die Flora werde weiterhin unabhängig sein, sagt ein Aktivist. "Das heißt aber nicht, dass sie sich nicht auch als Teil der Stadt versteht, wir wollen uns einmischen in Konflikte wie den Bauwagenplatz in Wilhelmsburg, die Internationale Bauausstellung (IBA) und das Gängeviertel."

Mit der Aktion soll Kretschmers Äußerung, die Flora sei isoliert, entgegengetreten werden. Und so soll von der Festspielwoche das Signal ausgehen, dass die Flora eben kein abgekapselter Raum ist.

Sie solle "das große, schmutzige, unverkäufliche Monster" bleiben, dass sich eben nicht als "Katalysator oder Inkubator für ein kreatives Milieu" einfangen lasse, heißt es im Aufruf. "Wer immer mit dem alten Gemäuer am Schulterblatt spekulieren, damit dealen oder es räumen lassen will, bekommt es mit uns zu tun."

Auf eine Spaltung will sich auch die Rote Flora nicht einlassen. "Wir sind zwar unabhängig, solidarisieren uns aber mit anderen Kämpfen in dieser Stadt", sagt der Flora-Aktivist. Die Aktion sei zwar nicht aus dem Flora-Kreis organisiert worden. "Wir begrüßen sie aber, denn sie zeigt, dass das Projekt Rote Flora sehr viel mehr UnterstützerInnen hat, als ihr nachgesagt wird." Und das Programm spiegele auch die Vielfältigkeit der Flora wieder, die immer genau das sei, was in sie hereingetragen wird.

Adressiert ist das Aktion an durchaus breitere Kreise. Und so wird es im Rahmen der Festspielwoche auch ein Konzert von Jan Delay in der Flora geben. Dort ist der Auftritt nicht ganz unumstritten. "Es gab da eine Diskussion, nun darf er aber spielen", sagt der Aktivist. Außerdem sind eine Gala des Golden Pudel Clubs auf Kampnagel und Diskussionen und Filmabende geplant. Höhepunkt soll am Dienstag, dem 21. Dezember das Benefizkonzert in der Fabrik sein.

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