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Protest gegen "Stuttgart 21"Polizei löst Sitzblockade auf

Am Montagmorgen haben Bahnprojekt-Gegner Transportfahrzeuge daran gehindert, auf eine Baustelle am Nordflügel zu gelangen. Die Polizei schritt ein. Am Abend soll wieder demonstriert werden.

"Stuttgart 21"-Gegner am vergangenen Freitag nicht am Nord- sondern am Südflügel, wo sie sich aus Protest an die Bäume des Schlossgartens ketteten. Bild: dapd

STUTTGART dapd | Mit einer Sitzblockade haben am Montagmorgen Gegner des Bahnprojekts "Stuttgart 21" eine Baustelle am Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs für mehrere Stunden lahmgelegt. Sie verhinderten auf diese Weise, dass Transportfahrzeuge in die Baustelle einfahren konnten. Die Sitzblockade begann nach Angaben der Aktivisten schon gegen 5.00 Uhr morgens unter dem Motto "Baustopp selber machen". Zu der Protestaktion hatte die Bürgerinitiative der "Parkschützer" aufgerufen.

Am Mittag begann die Polizei damit, die Sitzblockade aufzulösen. Die Geschehnisse können auf der Webseite von fluegel.tv live mitverfolgt werden - dank der webcam, die auf den ehemaligen Standort des mittlerweile abgerissenen Nordflügels vom Stuttgarter Hauptbahnhof gerichtet ist.

Nach Angaben des Kommunikationsbüros Bahnprojekt Stuttgart Ulm wollte der Energieversorger EnBW bereits um 10.00 Uhr mit der Einrichtung einer Baustelle am Nordflügel des Hauptbahnhofs beginnen. Zunächst sollten Baumaschinen angefahren und Leitungen markiert werden. Eine Sprecherin des Bahnprojekts betonte, dass für diesen Teil der Bauarbeiten keine Baumfällungen oder -verpflanzungen notwendig seien.

In dem Bereich soll eine 220 Meter lange Starkstrom-Kabeltrasse verlegt und damit Platz für das später in diesem Bereich entstehende Technikgebäude geschaffen werden. Die eigentlichen Tiefbauarbeiten sollen voraussichtlich am Dienstag (11. Januar) auf dem eingezäunten Baufeld der Bahn am Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs beginnen. Am Montag soll zudem in der Nähe dieser Baustelle eine Pegelstelle für das Grundwassermanagement eingerichtet werden.

Am Abend wollten erneut mehrere Tausend Projektgegner gegen das umstrittene Bauvorhaben protestieren. Als Redner wurden die BUND-Landesvorsitzende und "Stuttgart 21"-Schlichtungsteilnehmerin Brigitte Dahlbender und der Regisseur Volker Lösch erwartet.

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10 Kommentare

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  • W
    Wölfin

    Naja, solange nur die Stuttgarter das nicht wollen, dann ist das ja maximal die Hälfte der Einwohner_innen.

  • MN
    mein name

    Die sturen Schwaben, lächerlich.

  • V
    volkstimme

    Ja super , wir sehn uns dann bei der volksabstimmung !

     

    Tschau

  • A
    Anna

    Übrigens ich war gestern auf der Montagsdemo (berufstätig und fröhlich) habe erschreckendes beobachtet: Die Polizei hat die Straße erst nicht abgesperrt (wie sonst immer) und Autos, LKW und eigene Mannschaftswagen durch die Menschen (7000) geschickt. Hochgefährlich! Ein Autofahrer ist fast ausgerastet, daraufhin die fast umgefahrenen Demonstranten auch erbost. Polizei hat es nicht interessiert, langweilte sich an den Gleisen im Bahnhof. Da mussten erst Demonstranten beruhigend auf den Fahrer einreden, damit dieser nicht alle niederfährt. Ist das jetzt die neue Masche der Polizei, Straßen nicht mehr abzusperren und Autos auf die Demonstranten loszujagen?

     

    Übrigens: Warum dürfen Leute so üble Beleidigungen wie "wolf" bei der TAZ veröffentlichen?

    Na, ja, diese Menschen disqualifizieren sich selbst.

  • B
    Bohnenviertel

    @von wolf: Ds sind doch im O-Ton die Vertreibungsfantasien des wirren Predigers Bräuchle. Und dann meinen Sie noch "..wir Stuttgarter wollen...", oh, oh, ist da nicht eine Gruppentherapie für "von Wolf" alleine fällig?

    Die bezahlten Demonstranten kamen bisher immer mit Gratis-Bussen der CDU aus den Kreisverbänden zum auffüllen der mageren Pro-Demos.

    Ich möchte Ihnen sagen, was ich in Stuttgart satt habe: Leute wie Herrn MdB Brunnhuber (aus Heidenheim), die noch vor kurzer Zeit behaupteten, dass an den Gerüchten, sie würden zur DB wechseln nichts dran ist (Gegenüber "Die Welt"), dann aber kurzerhand bei der DB in der Chefetage landen und dort in kürzester Zeit zu Cheflobbyisten avancieren. Das ist ekelerregend, nicht ein paar Arbeitslose im Park, denn Brunnhuber - schon immer einer der Oberstrippenzieher für S21 - und Konsorten betreiben die Prostitution der vermeintlichen Ideale unserer Verfassung.

    Übrigens, die Leute, die ich aus Projekten der Stuttgarter Ehrenamtsstruktur kenne, treffe ich mit hoher Quote auch bei den Demonstrationen des Aktionsbündnisses, ob Sie hingegen sozial aktiv sind wage ich nur zu hoffen. Tipp: Die Vesperkirche am Hospitalhof, da lernen Sie dann auch mal arme und arbeitslose Menschen kennen und können Ihre Vorurteile abbauen.

  • G
    günter

    „Meckert nicht rum, heute werden doch gar keine Bäume gefällt“ scheint das neue „Wir hätten es nur besser kommunizieren müssen“ zu sein ...

    Als gäbs nicht noch zig andere Gründe gegen den Unfug

     

    Widerstand plus!

  • S
    Stuttgarterin

    @Wolf. Ich bin auch Stuttgarterin und froh, dass sich Menschen dem Wahnsinn Stuttgart 21 widersetzen. Die Stadt gehört nicht Mappus, Grube und Co. sondern allen Bürgern. Wenn die Argumente ausgehen, müssen halt Diffamierungen her, das war immer schon so. Die Proteste werden nicht aufhören, auch wenn die Tunnelmafia das gerne so hätte.

  • W
    Wolfgang

    Noch nie wurde in Deutschland so ein großes Grab gebaut. Jetzt hat sich Herr Grube sein eigenes geleistet. Koste es, was es wolle.

    Leider lachen die Abgeordneten noch....

  • W
    wolf

    Wir Stuttgarter wollen diese angereisten linken Berufsdemonstranten und frustrierten Arbeitslosen nicht mehr in Stuttgart. Räumt den Park auf! Engangiert Euch sozial oder besucht eine Gruppen-Therapie, egal, hört auf damit.

  • A
    Argusauge

    Bravo :-)! Wir bleiben oben!! S21 plus = Widerstand plus!!!! Heute Abend wird dieser nach den besinnlichen offiziell eingeläutet.

    S21 weg! Mappus weg! Unser Bahnhof, unser Park, unsre Stadt und unser Geld!