Einzug ins Champions League-Halbfinale: Schalke bezwingt Inter Mailand

Erstmals in der Clubgeschichte steht Schalke im Halbfinale der Champions League. Dank der Leistung von Torjäger Raúl und der Abwehr um Benedikt Höwedes gelang ein 2:1 gegen Mailand.

Raúl, Alexander Baumjohann und Torwart Manuel Neuer (v. l. n. r.) feiern ausgelassen Schalkes Sieg über den italienischen Konkurrenten. Bild: dapd

GELSEMKIRCHEN dpa | Seine Mitspieler tanzten auf dem Rasen und Raúl war völlig außer Rand und Band. Nach dem 2:1 (1:0)-Sieg am Mittwochabend gegen Inter Mailand erklomm der spanische Torjäger die Tribüne und feierte mit den Fans lange den erstmaligen Einzug des FC Schalke 04 ins Halbfinale der Champions League. "Das ist ein historischer Moment", jubelte Raúl nach dem größten Erfolg der königsblauen Clubgeschichte seit dem UEFA-Pokal-Triumph 1997 gegen den italienischen Spitzenclub.

Acht Tage nach der 5:2-Gala in San Siro ließ der Revierclub im Viertelfinal-Rückspiel gegen den Titelverteidiger nichts anbrennen und schaffte als vierte deutsche Mannschaft nach Bayern München, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen den Sprung in eine Vorschlussrunde der Königsklasse. Nun kann sich der Bundesligist auf zwei weitere Fußball-Festtage freuen: Am 26. April ist Manchester United zu Gast, das Rückspiel steigt am 4. Mai in "Old Trafford". "Es hätte vorher keiner geglaubt, dass wir ins Halbfinale einziehen. Das ist der absolute Wahnsinn", sagte Benedikt Höwedes.

Trainer Ralf Rangnick lobte nach dem vierten Sieg unter seiner Regie vor allem die hervorragende Abwehrleistung. Sein Team sei auch gegen ManUnited, deren Trainer Alex Ferguson als "Spion" auf der Tribüne saß, wieder in der Außenseiterrolle. "Aber wenn alles optimal läuft, haben wir vielleicht die Chance, ins Finale einzuziehen."

Vor 54.142 Zuschauern in der ausverkauften Arena schossen Raúl (45. Minute) mit seinem 71. Tor in der Königsklasse und Höwedes (81.) den fünften Champions-League-Heimsieg der Saison heraus. Auch der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich durch Thiago Motta (49.) veranlasste die Italiener nicht zu dem erwarteten Sturmlauf. "Der Funke ist bei uns nie übergesprungen", analysierte Inter-Coach Leonardo.

Mailand tat sich gegen die stabile Abwehr um Höwedes und den wegen seines Nasenbeinbruchs mit einer Maske spielenden Christoph Metzelder schwer. "Wir haben vielleicht zwei Chancen aus dem Spiel heraus zugelassen", meinte Rangnick. Die Mannschaft habe sich "dahingehend belohnt, dass sie auch das zweite Spiel gewonnen hat".

Zwar bekamen die Fans kein Offensiv-Spektakel wie in Mailand zu sehen, aber Schalke lieferte gegen die insgeheim auf ein Wunder hoffenden Italiener erneut eine taktische Meisterleistung ab. Inter fand kaum eine Lücke und strahlte nur bei Distanzschüssen von Wesley Sneijder (5./75.) und Dejan Stankovic (36.) Torgefahr aus. Die Weltklasse-Stürmer Samuel Eto'o und Diego Milito blieben wirkungslos.

Die Königsblauen nutzten dagegen ihre Konterchancen durch den überragenden Raúl und Innenverteidiger Höwedes eiskalt aus und feierten den verdienten Triumph ausgelassen.

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