Dortmund gewinnt gegen Freiburg: Dem Titel so nahe

Borussia Dortmund kann nach dem überzeugenden Sieg gegen die Freiburger vom Meisterschaftstitel träumen. Durch die Niederlage der Leverkusener haben sie ihren Vorsprung wieder ausgebaut.

Dortmunds Spieler bejubeln den dritten Treffer durch Kevin Großkreutz. Bild: dapd

DORTMUND dpa | Cool, clever, kaltschnäuzig - mit einem souverän herausgespielten 3:0 (2:0) gegen den SC Freiburg hat Tabellenführer Borussia Dortmund den wohl vorentscheidenden Schritt in Richtung deutsche Meisterschaft gemacht. Dank des 1:5-Patzers von Verfolger Bayer Leverkusen bei Bayern München wenige Stunden zuvor baute der BVB mit 69 Punkten seinen Vorsprung auf die Werkself (61) auf acht Zähler aus und ist der große Gewinner der Sonntagsspiele zum Abschluss des 30. Spieltags in der Fußball-Bundesliga.

Bei Schlusslicht Borussia Mönchengladbach könnte die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp am kommenden Oster-Wochenende sogar schon den siebten Titel der Vereinsgeschichte perfekt machen. Im 200. Bundesliga-Spiel für Trainer Klopp sorgten die Torschützen Mario Götze (23. Minute) und Robert Lewandowski (43.) schon früh für meisterliche Festtagsstimmung im mit 80.720 Zuschauern ausverkauften Dortmunder Stadion. Nachdem den Borussen zuletzt nur ein Sieg aus den vergangenen vier Spielen gelungen war, stand der Dreier gegen den SC schon vor der Pause fest. Nach dem 3:0 durch Kevin Großkreutz (78.) gab es auf der in gelb und schwarz getauchten Südtribüne kein Halten mehr. "Oh, wie ist das schön", sangen die glückseligen Fans.

"Es wird sich nicht verhindern lassen, dass die Mannschaft mitbekommt, was dort passiert", hatte Klopp vor der Partie gesagt - und das vorangegangene Duell zwischen dem FC Bayern München und Bayer Leverkusen gemeint. Die 1:5-Pleite von Verfolger Leverkusen diente den jungen Dortmunder Himmelsstürmern als perfekte Steilvorlage für einen glanzvollen Abschluss des 30. Bundesliga-Spieltages.

Mainz - Mönchengladbach 1:0

Hamburg - Hannover 0:0

Köln - Stuttgart 1:3

Kaiserslautern - Nürnberg 0:2

Hoffenheim - Frankfurt 1:0

Wolfsburg - St. Pauli 2:2

Bremen - Schalke 1:1

München - Leverkusen 5:1

Dortmund - Freiburg 3:0

***

Tabelle:

1. Dortmund 62:18 (Tore) / 69 Punkte

2. Leverkusen 60:40 / 61

3. München 66:36 / 55

4. Hannover 42:40 / 54

5. Mainz 44:37 / 48

6. Nürnberg 45:38 / 46

7. Hamburg 44:45 / 43

8. Freiburg 38:44 / 41

9. Hoffenheim 45:42 / 40

10. Schalke 35:34 / 40

11. Bremen 40:56 / 35

12. Köln 40:57 / 35

13. Kaiserslautern 40:48 / 34

14. Stuttgart 52:55 / 33

15. Frankfurt 29:40 / 33

16. Wolfsburg 34:44 / 29

17. St. Pauli 32:53 / 29

18. Mönchengladb. 43:64 / 26

Vom Anpfiff weg demonstrierten die Platzherren Siegeswille und agierten abgeklärt und cool. Die Gäste aus Freiburg kamen in den ersten 45 Minuten nur einmal gefährlich vor das Dortmunder Tor. Cedrick Makiadi tauchte frei vor BVB-Schlussmann Roman Weidenfeller auf, brachte aber nicht genug Druck hinter den Ball und stellte den Borussen-Keeper vor keine allzu großen Probleme.

Ansonsten spielten fast ausschließlich die Schwarz-Gelben und hätten auch das eine oder andere Tor mehr erzielen können. Unmittelbar nach der sehenswert herausgespielten Führung, als Marcel Schmelzer perfekt nach innen passte und dem 18 Jahre alten Götze den sechsten Saisontreffer servierte, hätte Lewandowski auf 2:0 erhöhen können, doch der Pole schoss über die Latte. Götze mit einem Freistoß (26.), Jakub Blaszczykowski (29.) aus 18 Metern (29.) und erneut Lewandowski (36.) vergaben weitere gute Tormöglichkeiten. Einziger Wermutstropfen: Mittelfeldspieler Nuri Sahin musste nach einer knappen halben Stunde mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden.

"Das ist ein Ergebnis, mit dem wir sehr sehr gut leben können", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc zur Pause im TV-Sender Sky. "Unsere Ausgangsposition könnte sich heute verbessern." Da Dortmund auch nach dem Seitenwechsel spielfreudig und kreativ zu Werke ging, wurde aus dem Konjunktiv Gewissheit. Mit acht Punkten Vorsprung bei vier noch ausstehenden Spielen kann die Ausgangsposition fast nicht besser sein. Schon vor dem Dortmunder Sieg hatte Leverkusens Trainer Jupp Heynckes indirekt dem Konkurrenten gratuliert.

"Nichtsdestotrotz haben wir noch vier Spieltage, um den zweiten Platz zu verwirklichen", sagte der Bayer-Coach nach der Niederlage bei den Bayern. An der Meisterschaft der Dortmunder zweifelt spätestens nach diesem Spieltag kaum noch jemand. Begleitet von den Gesängen der BVB-Fans machte Großkreutz mit seinem achten Saisontor nach der 14. Vorlage durch Götze den Erfolg perfekt.

Acht Minuten vor Schluss erlaubte sich Klopp noch eine kleine emotionale Geste und schickte den am Saisonende scheidenden Publikumsliebling Dede beim Stand von 3:0 auf den Platz.

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