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meiner meinung nach hat h.yurén in seinem beitrag recht
mahnen kann man nur indem man die gesellschaft nicht belügt und folgen durch die medien öffentlich macht
ein laser einzuschalten der strom frisst
halte ich für einen schlechten witz
hat was von nem feuerwerk
oder warum nicht gleich einen atompilz
immer wieder wird viel geld ausgegeben für so genannte mahnmale - wo wird viel geld ausgegeben für die opfer?
was eine schande auf diesem planeten abläuft
wissen leider nur die verursacher - für reichtum macht und geld - menschen und umwelt zerstören - zum wohl!
Waere es nicht angebracht, ein Mahnmal zu errichten, das keinen Strom verbraucht? Eine energieintensive Lasershow zu als Erinnerung an Reaktorkatastrophen zu installieren wirkt doch wie Hohn. Und was Kernenergie angeht: da braucht man keinen "Lernort" -- wer is immer noch nicht verstanden hat, dem ist nicht mehr zu helfen und gegen Dummheit hilft auch keine Lasergrafik (nicht mal wenn sie "3D" ist).
DREI AFFEN, größer als die Pyramiden, nichts hören, nichts sehen, nichts sprechen, das würde passen, zum Zeitalter der konfusionierenden Überproduktion von systemrationalem Kommunikationsmüll / zum geistigen Stillstand seit der "Vertreibung aus dem Paradies" / zum zeitgeistlich-reformistischen Zustand der kreislaufenden Dummheit von gleichermaßen Bewußtseinsschwäche in Angst, Gewalt und "Individualbewußtsein" zu gutbürgerlich-gebildeter Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche!?
Ich halte nichts von Mahnmalen.
Man sollte meinen, vorhandene Atomwüsten und verseuchte Meere würden genügen.
zu mahnen gäbe es überall zuviel. was aber bringt es, dieses oder jenes gelände oder gebäude zum welterbe zu erklären? was für gedanken und gefühle löst es im betrachter aus?
wahrscheinlich eng an das jeweilige objekt geknüpfte. darum ist es wichtig, bilder in den fokus zu rücken, die wie etwa die ruinen früher städte (mit ein wenig denknachhilfe) auf die gesellschaftlichen ursachen oder bedingungen weisen, auf den uranfang der menschengemachten katastrophen.
wie der stadthistoriker lewis mumford sagt, sind es überall in den ruinen der frühen städte zwei komplexe, die noch gut zu erkennen sind: die zitadelle und der tempel im zentrum.
übersetzt in unsere zeit und sprache, stehen die burg und das heiligtum für wahn und gewalt, für ideologie und militär etc.
die konstruktion des staates, der staatsgesellschaft ist nicht nur vorwissenschaftlich, sie ist vielmehr destruktiv von anfang an. sie muss durch etwas neues ersetzt werden, wenn die menschengemachten katastrophen aufhören sollen, die kriege gegen mensch und erde.
In Berlin sind in der Nähe vom Brandenburger Tor noch son paar nutzlose Steine...
Soll der Ukraine erlaubt werden, Ziele tief in Russland mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern anzugreifen? Ein Pro und Contra.
Kommentar Atomunfall-Erinnerungskultur: Welt-Mahnerbe gesucht
Tschernobyl – und jetzt Fukushima. Das sind harte, bösartige Schnitte in unseren Glauben an den ewigen Fortschritt. Wir brauchen deswegen Lernorte für die Zukunft.
3D-Lasergrafik: Sie soll am 26.4. über der Geisterstadt Pripyat leuchten. Bild: Joerg Altekruse
Als Filmemacher höre ich den Menschen zu, manchmal als Erster und Einziger. Ich habe schon mit vielen Strahlenopfern gesprochen, auch Kindern. Sie wissen meist nicht, was mit ihnen geschehen ist. Sie sind traumatisiert, in ihrer Lebensenergie geschwächt.
Unter den Liquidatoren in Tschernobyl sprach man von "Menschen verbrennen": 800.000 und mehr wurden für allein für die Aufräumarbeiten "verbrannt". Wie viele es in Fukushima werden, wissen wir noch nicht.
Drehen wir die Schreckens-Medaille um: auf der anderen Seite sehen wir Lernorte, die die Menschheit in ihrem Weltbewußtsein voran bringen. Die uns helfen, zwischen richtigen und falschen Wegen zu entscheiden.
Joerg Altekruse
ist Dokumentarfilmer. Altekruse hat 1991 den ersten Film über Tschernobyl-Opfer für die ARD gemacht und ist Mitinitiator des weltweiten Kunstprojekts "shine". Aktuell plant er eine Kunstaktion bei Tschernobyl.
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Beteiligen Sie sich! Schlagen Sie in den Kommentaren ihre Welt-Mahnorte vor. Zum Beispiel: das Ellis-Park-Rugbystadion in Johannesburg, die Küste an der Normandie, wo die alliierten Truppen landeten oder das Warschauer-Ghetto-Ehrenmal.
Angesichts der Herausforderungen auf unserem kleinen Planeten ein womöglich überlebenswichtiger Schritt. Nur so können wir zum Beispiel die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien schaffen. Und die Atomtechnologie als zutiefst den einzelnen Menschen verachtenden, demokratiefeindlichen Irrweg verabschieden.
Denn Tschernobyl und Fukushima haben gezeigt, dass die Lüge elementarer Bestandteil einer solchen Technik ist, entweder weil ein militärisches Geheimnis oder eine teure Investition wichtiger sind als das Recht von Betroffenen auf vielleicht überlebenswichtige Information.
Deshalb sollten wir diese Orte zu Welt-Mahn-Erben ernennen und durch die UNESCO anerkennen lassen. Vorschlagsberechtigt sind Organisationen und Staaten. Laden wir doch unsere Bundesregierung und Naturschutzorganisationen ein, diese Idee zu verbreiten und andere ins Boot zu holen. Lernorte für die Zukunft können schließlich alle gebrauchen.
Mit dem Projekt shine geben wir diesem Lernen eine internationale Plattform, mit einem Konzert für Tschernobyl und Fukushima in der Geisterstadt Pripyat und weiteren Aktionen zum Jahrestag.
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