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Goslarer Gleichstellungsbeauftragte"Sie hat ihr Amt falsch verstanden"

Die Gleichstellungsbeauftragte in Goslar musste gehen – abgewählt von SPD, Linken und Grünen. Männervereine stilisieren sie nun zum Opfer, gar zur Märtyrerin.

Monika Ebeling ist nun besonders bei maskulinistischen Initiativen beliebt. Als "Antifeministin" will sie sich aber nicht sehen. Bild: privat

BERLIN taz | Monika Ebeling ist in diesen Tagen sehr gefragt. Zeitungen rufen an, das Fernsehen kommt, Radiosender wollen Live-Interviews. Für den Presseansturm hat sich die Leiterin eines Kindergartens in Goslar freigenommen. Die Sozialpädagogin und systemische Familientherapeutin muss aber nicht etwa als mögliche Expertin für frühkindliche Bildung oder fehlende Kita-Plätze Rede und Antwort stehen, sondern als ehemalige Gleichstellungsbeauftragte der niedersächsischen Stadt an der Gose.

Diesen Posten musste Monika Ebeling, 51, in der vergangenen Woche räumen. Die Linke im Stadtparlament hatte einen Abwahlantrag gegen Ebeling gestellt, Grüne, SPD und einige CDU-Frauen unterstützten ihn. Mit 25 zu 10 Gegenstimmen wurde Ebeling, die Mitglied der SPD ist, von ihrem Amt abberufen.

Monika Ebeling wird vorgeworfen, sie sei über das Ziel ihrer Funktion, Politik gleichermaßen für Frauen und Männer zu betreiben, weit hinausgeschossen. Sie habe sich ausschließlich um Männer und Jungs gekümmert, heißt es, sie habe "ihr Amt falsch verstanden". Zu den KritikerInnen zählen unter anderem Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte aus ganz Deutschland.

CDU-Männer sprechen von einer "Hetzjagd"

Ebelings UnterstützerInnen widersprechen: Ihr Gleichstellungsansatz sei modern, weil er einen überholten Feminismus, der ausschließlich auf Frauen gerichtet sei, hinter sich lasse. Zahlreiche CDU-Männer im Stadtparlament, die für Ebeling stimmten, sprechen inzwischen von einer "Hetzjagd". Was zunächst wie eine Provinzposse anmutete, weitet sich jetzt zu einem bundesweiten Skandal aus. Im Netz wird heftig kommentiert, GenderforscherInnen melden sich zu Wort, Gleichstellungsbeauftragte sind alarmiert.

Was war passiert? Als Monika Ebeling 2008 ihr Amt antrat, wurde sie mit offenen Armen empfangen. Sie wollte nicht mit "feministischen Scheuklappen an ihre Arbeit gehen", hatte sie damals angekündigt, und nicht die "Hausemanze" sein. Daher galt sie als modern und unverbraucht. Sie organisierte interkulturelle Frauenfrühstücke und Beratungsgespräche für Frauen, ein Adventscafé für Alleinerziehende und Papa-Picknicks. Alles war prima.

Ihr Focus verschob sich hin zu reinen Männerthemen

Bis sich der Fokus der Gleichstellungsbeauftragten verschob, hin vor allem zu reinen Männerthemen. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Stadt, vor einem Jahr eskalierte es: Ebeling wollte eine Wanderausstellung gegen Gewalt an Frauen nicht unterstützen. Ihr Argument: Es gebe auch Gewalt an Männern. Eine kommunale Aktion, bei der Brötchentüten mit dem Slogan "Gewalt gegen Frauen und Kinder kommt mir nicht in die Tüte" bedruckt werden sollten, fand sie absurd.

"Ich kann die Entscheidung der Stadt Goslar absolut nachvollziehen", sagt Maybritt Hugo, Gleichstellungsbeauftragte in Braunschweig und Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros Niedersachsen: "Frau Ebelings Blick ist einseitig auf Männer ausgerichtet." Monika Ebeling sieht das anders: "Ich stelle mich auf die Seite der Schwächeren." In Zeitungsinterviews spricht sie sich gegen die Frauenquote in Aufsichtsräten aus und erklärt, in Goslar werde "einseitig Gleichheit aufgefasst" – unter anderem mit der Begründung, es gebe mehr plötzliche Kindstode bei männlichen Babys.

Die Igaf sei "zum Teil rechtspopulistisch"

Viel Zuspruch erhält sie von maskulinistischen Männer- und Vätervereinen, darunter Agens und die Schweizer Interessengemeinschaft Antifeminismus (Igaf). Diese Vereine geben sich als geschlechtergerecht aus, wirken aber entgegengesetzt: der Mann als "Kulturverlierer". So wirbt Agens auf seiner Homepage damit, die "verstaatlichte Geschlechterpolitik zurück in die Privatsphäre" führen und "Mann und Frau in ihrer Rolle in der Familie stärken" zu wollen. Monika Ebeling ist Mitglied bei Agens. Die Igaf will Frauenhäuser abschaffen, beschreibt Schulen und Kitas als "Weiberghettos" und zieht gegen die "Weibergesellschaft" zu Felde.

Thomas Gesterkamp, Buchautor zu geschlechterpolitischen Themen und Mitbegründer des profeministischen Bundesforums Männer, sieht diese Organisationen kritisch: "Sie sind zum Teil rechtspopulistisch." So forderte die Igaf noch vor Kurzem auf ihrer Homepage "keine Dekonstruktion von Volk und Heimat" und eine Begrenzung der Scheidungsrate auf 10 Prozent. Inzwischen sind diese Sätze aus dem Netz entfernt. Sie sei keine "Antifeministin", beteuert Ebeling. Warum aber tritt sie dann als Rednerin beim 2. Internationalen Antifeminismustreffen der Igaf im Juni in der Schweiz auf? Das erste Treffen vor einem Jahr fand an einem geheimen Ort statt, weil der Verein bedroht wurde. Das alles reize sie, sagte Monika Ebeling zur taz: "Menschlich gibt es sicher Gemeinsamkeiten."

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33 Kommentare

 / 
  • A
    Agens

    Gut, dass sie abgewählt wurde.

  • K
    Katharina

    @ Volker Ganz im Gegenteil, der Artikel ist (im Vergleich zu denen der SZ z.B.) sehr differenziert und absolut nicht einseitig. Er entspricht nur nicht zu 100% ihrer Meinung - die sie ja mit dem Nebensatz "kein Wunder, wurde ja von einer Frau geschrieben" bestens kundtun.

  • V
    Volker

    Was für ein schlechter und einseitiger Artikel, das hat mit Journalismus nichts mehr zu tun. Da wird eine persönliche Meinung als objektiver Bericht verkauft und die Fakten verdreht. Aber wen wundert es ... wurde ja von einer Frau geschrieben. An dem Fall Ebeling wird eines ganz offensichtlich, die Frauen sind exakt dort angekommen wo sie die Männer so gerne hinstellen. Jedes Mittel ist recht und im Diskriminieren, Verleumden und Halbwahrheiten verbreiten scheinen sie noch einen Tick besser zu sein als die bösen Männer. Da hat der Feminismus ganze Arbeit geleistet, nur braucht man sich dann eben nicht wundern wenn der Gegenwind etwas strenger wird. Wer zu solchen Mitteln greifen muss um eine nicht vorhandene Meinungshoheit zu behalten ...

     

    "Man fordere nicht Wahrhaftigkeit von den Frauen, solange man sie in dem Glauben erzieht, ihr vornehmster Lebenszweck sei zu gefallen.

     

    Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach"

  • TK
    T. King

    Als Tiger gestartet, als Bettvorleger gelandet!

     

    Die Männerrechtler brüllen immer groß, erreihen tun sie aber eigentlich nichts. Sie mobilisieren im Internet immer recht groß bzw. wenn man genauer hinschaut, dann schreiben sie den ganzen Tag halt Kommentare unter Artikel.

     

    Weiter ist hier das im Artikel erwähnte "Bundesforum Männer". Dort sind immerhin schon 27 Mitgliedsorganisationen vereint, die vehement aber nicht radikal auch die Interessen von Männern und Jungen vertreten, ohne aber Frauen abwerten zu müssen. Natürlich braucht es auch "Männerhäuser". Wer aber lieber Frauenhäuser abschaffen wie will, wie die Herren um "Agens e.V." disqualifiziert sich doch selber.

     

    Frau Ebeling hat auch zuerst große Worte fallen lassen. Wer aber die sogenannte Brötchentütenaktion, die ja in allererster Linie "Gewalt gegen Kinder" zur Sprache brachte blödsinnig findet ist halt als GLeichstellungsbeauftragte unhaltbar, selbst für die FDP.

  • S
    Schoppe

    Der Artikel ist sehr dünn, und ebenso einige der Kommentare hier. Z.B.:

    1. Wer meint, Amendt habe die Abschaffung der Frauenhäuser gefordert, hat von seinem Welt-Artikel (auf den sich der Vorwurf bezieht) nicht mehr als die Überschrift gelesen. Es geht Amendt um die Umwandlung von Frauenhäusern in Zentren gegen familiäre Gewalt. Er teilt nicht die These, das Gewalt in Partnerschaften grundsätzlich Ausdruck patriarchaler Strukturen und dass sie grundsätzlich männlich wäre. Das sind völlig akzeptable und diskutable Ansätze, die in der Forschung auf einer sehr breiten Grundlage stehen - das könnten eigentlich auch diejenigen zugestehen, die Amendts Ansicht nicht teilen.

    2. Gewalt gegen Kinder wird, da sind sich die Forschungen seit Jahrzehnten einig, MINDESTENS ebenso häufig von Frauen wie von Männern ausgeübt. Die Aufschrift "Gewalt gegen Frauen und Kinder kommt bei uns nicht in die Tüte" verbreitet daher simple, auch sexistische Geschlechterstereotypien, sie dämonisiert Männer und infantilisiert Frauen. Eine Gleichstellungsbeauftragte hat also mehrere gute Gründe, sie zu kritiseren. Sie dafür, wie hier geschehen, als "Trulla" zu beschimpfen, zieht die wichtige Diskussion über häusliche Gewalt auf ein Kasperletheaterniveau herunter.

    3. Gesterkamp profiliert sich mit der These, der Einsatz für die Rechte von Männern sei grundsätzlich irgendwie "rechts". Dafür verfälscht und verkürzt er das, was seine Gegner (wie eben z.B. Amendt) formulieren, offenbar gezielt. Eine sehr unseriöse Figur, auf die man sich nicht verlässlich berufen kann. Es spricht nicht für sie, dass die taz einen solchen Herrn immer noch als Gewährsmann heranzieht.

  • I
    InteressierteLeserin

    @nihi.list: Ich empfehle zum Thema Gleichstellungspolitik und "Wer ist wie benachteiligt und wie sind die Fakten?" gern diese Lektüre: http://library.fes.de/pdf-files/wiso/07877.pdf Dann erübrigt sich das ein oder andere "Ja, aber..."-Argument.

     

    Gruß

     

    IL

  • G
    Gast

    Diese Brötchentütenaktion gegen Gewalt gegen Frauen find ich selber als ehemals misshandelte Frau grausam. Sie finden ja überall statt. Man weist im Grunde genommen durch diese Aktion ständig auf die Gewalt gegen Frauen hin. Zudem weiß ich aus eigenen Erfahrungen, dass die Gleichstellungsbeauftragte in Krisensituationen gar nicht helfen kann, weil sie keine exekutive Gewalt hat. Den Slogan könnte man anders benennen: "Ehre die Macht der Frau, die dich geschaffen hat." Aber das ist im Patriarchat nicht gewünscht und schon gar nicht, dass man auf die Schwächen des Mannes hinweist oder eben auf die Stärken der Frauen. Er ist doch das Ebenbild Gottes. Mich wundert immer wieder, dass Frauen diesen Schein der Emanzipierung der Frauen mitmachen. Es ist meines Erachtens doch offensichtlich, dass die Frauen-Emanzipierung von Männern geführt wird und daher hat die 68er Bewegung zum globalen sexuellen Missbrauch an Frauen geführt und der Pornografie, das sicherlich von vielen nicht so gewollt war. Professionelle Hilfe haben sie bis heute nicht. Alle, die in der Politik und Wissenschaft auf die Schwächen des Mannes hinweisen müssen ihren Posten verlassen.

  • RN
    Ralf Naders

    Frau Ebelings Unterstützer kommen teilweise aus einer ganz ganz kruden Ecke. Was der Artikel u.a. vergessen hat ist, dass Frau Ebeling auch von Prof. Gerhard Amendt unterstützt wird bzw. sehr stark mit ihm kooperiert. Der fordert seit längerem und seit letztem Jahr explizit die Abschaffung aller Frauenhäuser! Da werden dann pseudowissenschaftliche Thesen aufgeführt und Halbwahrheiten verbreitet um zu belegen wie schlimm Frauenhäuser seien.

    Was aber glücklicherweise jedem mit ein bisschen Klarheit absurd erscheinen muss. Das war damals auch schon gut recherchiert in der taz nachlesbar!

     

    http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/maennerhaus-gesucht/

     

    Die Männer aum Prof. Gerhard Amendt und AGENS geben sich inzwischen ein "geschlechterdialogisches" Männtelchen. Schaut man hinter den Talar , dann ist deutlich der Reflex zu sehen, alle Männer seien so arm dran, die Frauen, v.a. die Feministinnen seien die bösen Unterdrückerinnen!

    Frau Ebeling hat sich nicht auf die Seite von Jungen und Männern gestellt, sondern sie macht sein Jahren gemeinsame Politik mit Gerhard Amendt und anderen antifeministischen Männergruppen. D.h., sie machte ihre Gleichstellungspolitik eben politisch motiviert- und das muss man auch mal sagen drüfen, so richtig gut hat sie ihre Sache nicht gemacht. Zumindest erschien sie mehreren (!) Leuten und Organisationen in goslar nicht (!) teamfähig und nicht gewachsen für ein konfliktträchtiges Amt.

  • I
    ixipixi

    Die Stelle wird wohl nicht an einer Brötchentüte gehangen haben, oder?

     

    Die hohe Anzahl weiblicher Pädagogen an Grundschulen ist auch sicher nicht durch eine Diskriminierung männlicher Anwärter zu erklären. Sie spiegelt vielmehr das Bild der gesellschaftlichen Wertschätzung gegenüber der ausgeübten Lehrtätigkeit.

     

    Wie kann man behaupten die Rolle der Frau würde überbewertet und gleichzeitig anmerken, dass man sich selbst nicht benachteiligt fühlt?

  • G
    Gast

    Ich habe lange über diese Frau nachgedacht und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass sie recht hat. Wenn man sich die (patriarchalen) Sekten in Deutschland anguckt, so werden diese überwiegend von Männern geführt und sie sind darin oftmals die Mitglieder. Das heißt doch wie schwach sie in Wirklichkeit sind und tatsächlich professionelle Hilfe brauchen. Es ist sowieso erschreckend: Wie wenige Männer außerhalb der Sekten leben. Sie sind die Schafe. Insofern musste sie wohl gehen, weil sie die Wahrheit erkannt hat.

  • RN
    Ralf Naders

    Was man wissen sollte ist, dass auf den einschlägigen Foren der radikalen Männerszene immer sofort auf solche Artikel wie auf diesen hier verwiesen wird. Da wird dann deutlich gegen die taz und alls "Grüne", "feministische" usw. gehetzt und gegen Gleichberechtigung massiv hergezogen. Die im Artikel erwähnten Unterstützer von Ebeling, , IGAF und AGENS, sind gut vernetzt mit der Seite www.wgvdl.com. Ich schaue mir die Seite nur an, um zu sehen, was die radikalen Männerrechtler so schreiben und siehe da-- nix Gutes. Aber klar erkennbar sind dort die teilweise rechtsorientierten Verfelchtungen von IGAF, www.wwgvdl.com und AGENS. Danke taz, der Artikel war tatsächlich gut und auch mal notwendig!

  • K
    Kersten

    "Mann und Frau in ihrer Rolle in der Familie stärken" - Oh, das ist ja ein skandalöser Verein.

     

    Ähm, was soll daran bitte schön schlecht sein?

     

    Bitte nicht alles in einen Topf werfen! Ist Agens nun rechtspopulistisch? Tja, der Text lavinert sich um die Frage herum. Wenn der Herr Gersterkamp sagt, einige von den Vereinen seien rechtspopulistisch, beatwortet das ja nicht die Frage, wie es um Frau Eberling steht.

  • JK
    Janne K.

    Ich kann die Argumentation in dem Artikel nicht ganz nachvollziehen. Was ist denn so wild daran, sich als Gleichstellungsbeauftragte auch für Jungs und Männer einzusetzen oder darauf hinzuweisen, dass auch Frauen Täter sein können?

     

    Hätte sich Frau Ebling in ihrer Position als Gleichstellungsbeauftragte nur für Frauen eingesetzt, wäre sie wohl kaum abgewählt worden.

     

    Zudem darf man ihr doch kaum anlasten, dass sie als Rednerin auf einem Antifeminismustreffen gesprochen hat. Wie viele Gleichstellungsbeauftragte haben schon auf Feminismustreffen gesprochen, ohne das ihnen damit zu große Parteilichkeit zugunsten eines Geschlechtes vorgeworfen worden wäre (oder sie gar dafür gekündigt worden wären).

     

    Insofern kann ich die Argumente, die zu ihrer Entlassung führten, bis heute nicht nachvollziehen. Daran kann auch diese Polemik in der taz ("Männervereine stilisieren sie nun zum Opfer, gar zur Märtyrerin") nichts ändern.

  • D
    Dirk

    Warum, Herr Berti Baloff, berufen Sie sich auf die fehlerhaften Unterstellungen über die IGAF ?

     

    Lesen sie hier keine Kommentare?

     

    Wie ich belegte, hatten die im Beitrag genannten blödsinnigen Forderungen der IGAFD nichts mit der IGAF zu tun, diese IGAFD wurde dann von WGVDL aus gestoppt, eben wegen dieses Blödsinns.

     

    Bitte bei den Argumentationen bei der Wahrheit bleiben

  • H
    Horst

    Gerade Frau Ebeling hat sich sowohl für Männer als auch für Frauen eingesetzt, und somit ihren Auftrag als Gleichstellungsbeauftragte erfüllt. Gleiches kann man von der überwiegenden Mehrheit der bundesweit 800 Gleichstellungsbeauftragten leider nihct sagen, denn die machen durchweg ausschließlich Frauenpolitik. Merkwürdigerweise stellt dies kein Problem dar, und es ruft auch niemand nach Abwahl.

  • R
    Rebell

    Es ist doch ganz einfach. Wenn die gelebte und vom Volk gefühlte Auffassung von Gleichstellung so stark von der politischen Vorgabe abweicht, nach der das grundgesetzliche Verständnis echter Gleichheit zwischen Männern und Frauen sich in der Gleichstellungsarbeit wiederspiegeln muss, und eine GB dafür nachweislich aus dem Amt gemobbt wurde, dann gehen eben Männervereine auf die Strasse oder ins Netz und prangern dies an.

    Denn nur ein taubstummblinder nimmt nicht wahr, daß Männer, Väter, Buben, Stellenbewerber hierzulande genderkorrekt diskriminiert werden.

  • BB
    Berti Baloff

    Guter Artikel!!

    Die Kommentare mögen noch nicht freigeschaltet sein, doch was ist zu erwarten ? Anhänger von Frau Ebeling werden schimpfen.

    Richtig ist aber: der Rat in Goßlar hat parteiübergreifend festgestellt, dass sie das Amt einer Gleichstellungsbeauftragten nicht gut genug ausfüllen kann. Das heißt: CDU, FDP, Linke, Grüne, SPD und Bürgerliste haben die Arbeit von Frau Ebeling analysiert und mutig entschieden, dass die das halt nicht so gut kann. Da mögen die Antifeministen die Frau Ebeling jetzt als Opfer hinstellen oder eine "Hexenjagd" herbeischwadronieren. Ich sage: hätten sie doch besser auf das "Bundesforum Männer" gehört. Da wurde nicht so viel Blödsinn geredet wie bei den Leuten von IGAF, wie im Artikel erwähnt.

  • N
    nihi.list

    Dieser Artikel ist ein schönes Beispiel für Halbwahrheiten und wie man durch Weglassen von Informationen ein gewünschtes, aber falsches Bild zeichnen kann.

     

    Die Brötchentütenaffäre hatte den Hintergrund, dass von Gewalt eben nicht nur Frauen, sondern auch Männer betroffen sind. Die Polizei schätz, dass der Anteil der geschlägenen Männer etwa gleich hoch ist wie der der Frauen. Aber so etwas darf man nicht laut sagen. Ebenso wenig, wie man die immer und immer wiederkehrende Lüge kritisieren darf, dass Frauen 23% weniger verdienen würden, obwohl ein kurzer Blick in die entsprechende Statistik genau dieses aussagt.

     

    Ebenfalls ist es wohl unstrittig, dass Jungen insgesamt den Mädchen in so ziemlich allen Bereichen hinterherhinken. Als Gleichstellungsbeauftragte versteht sie ihren Job nun einmal so, dass in diesem Fall die Jungen eine bessere Förderung erhalten müssen, um nicht völlig abgehängt zu werden. Was ist daran verwerflich?

     

    Ich würde der Autorin dringend raten, "1984" noch einmal zu lesen. Es ist sehr schön beschrieben, wohin es führen kann, wenn man die Wahrheit verdreht und Andersdenkende vernichtet.

  • K
    kritikaster

    Hätte Frau Ebeling ausschliesslich und einseitig Mädchenförderprogramme und Frauengleichwertigkeitsdiskussionen veranstaltet, so hätte sie ihren Posten noch heute. Denn diese "Schieflage" wäre den ideologischen Treibjägern nicht aufgefallen, dann wäre sie eine "gute", weil political correcte, "Gleichstellungsbeauftrage gewesen.

    So hat sie etwas gewagt, was man in Guttümelland nicht wagen darf, wenn man auf den goodwill der Quotenqualifikanten angewiesen ist: Sie hat ihr Amt so ausgeübt, wie es Sinn des Gesetzes und eigentlicher Wortinhalt ist.

     

    Frau Ebeling, Sie sollten sich eine ideologische Verbohrtheitsbrille zulegen, dann klappt selbst ohne Inhalte mit der (politischen) Karriere.

  • R
    Ruslan

    Für meinen Geschmack wird die Rolle der Frau im Westen zu stark bewertet.In meiner Kultur halten wir die Frauen als Mutter und Zusammenhalt in der Familie in Ehren und das findet hier keinen Platz mehr. Schade! Unsere Frauen sind aber sicher zufriedener mit ihrem Leben als die immer jammernden "Emanzipiert_Innen". Außerdem denke ich, dass Männer keine Kulturverlierer sind. Ich fühle mich jedenfalls nicht so.

  • HL
    Hauke Laging

    Ich habe mittlerweile in diversen Medien einiges über diesen Fall gelesen, aber die spannendste Sachfrage ist für mich immer noch unbeantwortet. Formal tut der taz-Artikel das zwar, aber inhaltlich kommt nix.

     

    Die Frage ist natürlich: In welchem Umfang hat Frau Ebeling sich für Frauenförderung und in welchem für Männerförderung eingesetzt? Ich bin wahrlich kein Freund von Quotenexzessen, aber wenn sie sich nicht überwiegend um Frauenförderung gekümmert haben sollte, dann wäre auch für mich der Rubikon überschritten.

     

    Was bringt der Artikel dazu? "Bis sich der Fokus der Gleichstellungsbeauftragten verschob, hin vor allem zu reinen Männerthemen." Das klingt nach einer belastbaren Sachaussage. Und dann? Nur heiße Luft: "Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Stadt, vor einem Jahr eskalierte es: Ebeling wollte eine Wanderausstellung gegen Gewalt an Frauen nicht unterstützen." Dass sie Frauenförderaktionen Dritter nicht unterstützt hat, ist natürlich kein Beleg für die Fokusbehaptung. Vielleicht soll es das gar nicht sein, sondern ein zusätzlicher Punkt. Dann wäre der entscheidende Punkt allerdings arg dünn ausgefallen.

     

    Wenn sie insgesamt gute Arbeit gemacht hat, dann könnte ich ihr die im Artikel genannten Marotten nachsehen, die dann nur Stimmungsmache wären. Aber wie soll der Leser sich in diesem Informationsloch brauchbar eine Meinung bilden?

  • S
    Stefan

    Ist bei mehr als 80% Frauen an Grundschulen denn nicht der Gedanke richtig, sich darüber und über die Folgen gedanken zu machen?

     

    Ich würde den Protest der Frauenrechtlerinnen ja ernst nehmen, gäbe es da nicht eine große Interessenverwicklung: sie werden aus öffentlichen Mitteln bezahlt. Und klar: legt da jemand Hand an und behauptet, Frauen würden nicht mehr als Sklavinnen gehalten, sondern dürfen sogar wählen und beliebige Berufe ergreifen (jedoch ohne für jeden Job garantiert genommen zu werden), dann bedroht das die eigene Existenzgrundlage. Davon sind dann natürlich auch etliche der Mitglieder von SPD und Linkspartei betroffen.

  • S
    Stefan

    Die Idealbesetzung einer jeden Frauenbeauftragtenstelle (in letzter Zeit oft zu Gleichstellungsbeauftragten umgetauft) war und ist weiterhin jede Frau, die Alice Schwarzer nachbeten kann. Neue Impulse unerwünscht, erst recht nicht, dass man das Thema Gleichstellung so betrachtet, wie es der Name sagt.

  • C
    chrima

    Einer unter vielen Fehlern:

     

    ZITAT

    Eine kommunale Aktion, bei der Brötchentüten mit dem Slogan "Gewalt gegen Frauen und Kinder kommt mir nicht in die Tüte" bedruckt werden sollten, fand sie absurd.

    TATIZ

     

    Absurd fand Frau Ebeling, dass auch Frauen erwähnt wurden auf den Tüten. Es handelte sich um eine Aktion zum Kinderschutztag.

    Desweiteren fragte sie sich -wie es sich für eine "Gleich"stellungsbeauftragte ja eigentlich gehört- warum Gewalt gegen Männer anscheinend Platz hatte in der Tüte.

    Zudem war der zum Kinderschutztag unangebrachte Teil "Frauen und" auch noch ziemlich peinlich, da zu der Zeit in einer Nachbargemeinde von Goslar eine Mutter zwei Kinder tötete.

     

    Wie immer wenn der Name des "Experten" Gesterkamp fällt, muß leider darauf hingewiesen werden, dass sämtliche Belege für den angeblichen Rechtspopulismus der genannten Männerrechtsorganisationen konstruiert sind.

    So fanden sich die zitierten Aussagen bzgl. der 10% Scheidungsquote und der Dekonstruktion tatsächlich auf der Site von IGAF.de. Diese Aussagen hatte ein einzelnes (inzwischen ehemaliges) Mitglied von IGAF.de im Alleingang und ohne Absprache eingestellt. Nach kurzer heftiger Diskussion wurde die komplette Website von IGAF.de umgestalltet und u.a. diese Aussagen gelöscht.

    Obwohl er es besser wissen könnte verschweigt Gesterkamp nicht nur diesen Vorgang, sondern auch noch den, dass die IGAF.de völlig unabhängig ist von der IGAF.ch für deren Kongress ein Beitrag von Frau Ebeling tatsächlich angekündigt ist.

    Gesterkamp-typisch mal wieder Populismus der primitivsten Art.

  • N
    nachdenken

    Ich finde ihren Einsatz sehr gut und richtig. Nicht umsonst heißt das Amt "Gleichstellungsbeauftragte" und nicht mehr "Frauenbeauftragte". Und in manchen Bereichen und in manchen Situationen sind nun mal Männer benachteiligt.

     

    Ein sehr begabter Freund von mir hatte eine Stelle nicht bekommen, obwohl alle ihn haben wollten, weil die Gleichstellungsbeauftragte darauf bestand, dass diese Stelle unbedingt von einer Frau besetzt wird, wegen der Quote. Sowas verstehe ich eher als Missbrauch der "Gleichstellung".

     

    Ihr Fehler war, dass sie sich gegen Frauenaktionen gewehrt. Sie hätte sich nicht gegen Aktion "gegen Gewalt an Frauen" wehren sollen, nur weil es auch Gewalt gegen Männer gibt.

     

    Sondern sie hätte diese Aktion unterstützen und zusätzlich auch eine Aktion für Männer machen sollen.

     

    Das ist wie bei Kulturen und Religionen. Es ist viel bereichernder, christliche und muslemische Feiertage gemeinsam zu feiern, als auf beide Feiertage zu verzichten.

  • M
    mirfallusdawasein

    ike glaub die braucht ne Therapie...

     

    Denn der Ansatz war richtig, die Ausführung miserabel. Natürlich gibt es viel zu wenig Männer in der Kinderbetreuung und männliche Lehrer fehlen ebenso. Gleichzeitig sich aber zu verweigern, als es um Unterstützung für die Frauen - wegen vermutlich männlicher Gewalt geht - ist absurd.

     

    Denn natürlich gibt es sehr wohl Gewalt gegen männliche Kinder und Jugendliche. Das wissen wir und auch hier müssen wir daran arbeiten, dass dieses Thema enttabuisiert wird.

     

    Aber Frau Gleichstellungsbeauftragte: Nicht so.

  • G
    Goofos

    Das "profeministische Bundesforum Männer", das sich selbst als "Lobby für Männer" bezeichnet, ist schon ein Widerspruch in sich. Eine "Lobby für Männer" die sich zum einen gegen eine Gleichstellungsbeauftragte stellt, welche auch die Gleichstellung von Männern im Visier hat, und zum anderen auf der Seite der Grünen in Goslar steht, für die das Aufzeigen und Beseitigen von Benachteiligungen von Männern nicht ihrem politischen Willen entspricht, ist wohl eher ein Witz mit Anlauf. Auf so eine Lobby kann jeder Mann getrost verzichten und man muss sich auch nicht wundern, dass die nichts besseres zu tun haben außer sich an "rechtspopulistischen" Männervereinen abzuarbeiten.

  • D
    Dirk

    "Eine kommunale Aktion, bei der Brötchentüten mit dem Slogan "Gewalt gegen Frauen und Kinder kommt mir nicht in die Tüte" bedruckt werden sollten, fand sie absurd."

    War es nicht doch absurd, diese Tüte kurz nach dem Mord einer Mutter an ihren Kindern in dieser Gegend so zu bedrucken. Alternativen wären "Gewalt gegen Menschen" oder im sinne des Anliegens "Gewalt gegen Kinder" gewesen.

     

    "So forderte die Igaf noch vor Kurzem auf ihrer Homepage "keine Dekonstruktion von Volk und Heimat" und eine Begrenzung der Scheidungsrate auf 10 Prozent. Inzwischen sind diese Sätze aus dem Netz entfernt."

     

    Dies hat die IGAF NIE formuliert, es ist einfach unwahr unwahr.

    Es gab den Versuch, eine IGAFD ins Leben zu rufen, ein Einzelkämpfer war da tätig. Dieser wurde aber, mitsamt dieser Ansichten, von Männern, auch auf IGAF und WGVDL daran gehindert und gestoppt!

  • C
    Caro

    Ich bin auch gegen ein einseitiges Auffassen von Geschlechtergerechtigkeit und denke, dass Frauen es sich manchmal zu leicht machen.

    Aber diese "Gleichstellungsbeauftragte" aus Goslar übertreibt eindeutig. Welcher normale Mensch weigert sich, an einem Marsch gegen Gewalt an Frauen und Kindern teilzunehmen. Sie hätte doch teilnehmen können und danach einen Marsche initiieren können, bei dem es gegen Gewalt gegen Männer geht. Da hätten dann wiederum die anderen auch teilnehmen können.

    So aber hat sie sich nur zum Spielball Frauen hassender alter Männer haben lassen. Diese Männer beklagen auf der einen Seite, dass sie Frauen angeblich Unterhalt zahlen sollen (obwohl Mann das heute nur noch bis zum 3 Lebensjahr des Kindes tun müssen), auf der anderen Seite wollen die Frauen nur als Hausfrauen akzeptieren. Dass man für eine Dauerhausfrau nach ner Scheidung Geld zahlen muss, ist ja wohl klar.

    Deshalb: Immer schön drauf achten, dass die Frau berufstätig ist. Alle anderen sind selber Schuld!

  • B
    berlinsailor

    Herr Gesterkamp spricht von Rechtspopulismus?

    Na ja, der Herr ist, was vorschnelle Verdächtigungen angeht, auch kein unbeschriebenes Blatt:

    http://www.welt.de/die-welt/debatte/article7574154/Sind-Maennerrechtler-rechts.html

    Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Wie so oft im Leben.

     

    Interessant sind lediglich die allergischen Reaktionen sog. Frauenrechtlerinnen, wenn eine Gleichstellungsbeauftragte es wagt, die Frage aufzuwerfen, warum es eigentlich in Berufen, in denen der Frauenanteil bei 70% und höher liegt, noch weiblicher GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE bedarf...Da sollten mal einige drüber nachdenken.

  • WE
    Wensiela Estrub

    Das ist ja mal eine positive Ansage, dass die Dittmer gehen muss! Diese Trulla hat im Vorwärts so viel Schlimmes verbreitet, dass mir immer mal wieder übel wurde. Z. B. hier:

     

    http://www.vorwaerts.de/blogs/ist-der-feminismus-tot

     

    Der Blog von ihr beginnt folgender Unmaßen: "Will auch die SPD eine gesetzliche Frauenquote, weil Frauen die "gläserne Decke" einfach nicht überwinden können? Diese gläserne Decke kommt mir eher vor wie ein gläserner Sarg, aus dem das Schneewittchen gern auf flotte Art und Weise an Macht und Geld gelangen möchte."

     

    Diese Frau ist evtl. von Außerirdischen entführt und umgepolt zurückgebracht worden. Anders kann ich mir jedenfalls ihr Geschreibsel nicht erklären!

     

    Göttin sei dank, nu ist sie weg!

  • H
    H.R.

    Monika Eberling ist also Mitglied bei Agens. Was genau wollen die denn? Ich hätte mir gewünscht dass dies genauer erläutert wird (zwei kryptische Aussagen vom Verein selbst reichen leider nicht). Stattdessen wird Frau Eberlings Vereinsmitgliedschaft bei Agens mit der Unterstützung durch die wohl radikale und abstruse Igaf durcheinander geschrieben. Absicht oder Versehen? Objektiv sieht leider anders aus.

  • N
    Nico

    Da zeigt sich ja wieder schön, wie "reif" unsere Gesellschaft ist, dass ernsthaft entweder gegen das eine oder das andere Geschlecht gehetzt wird.

    Hallo?! In welchem Jahrhundert leben wir!?