Zynga startet Empires & Allies: Farmville-Nachfolger auf Facebook
Inmitten der Gerüchte über einen bevorstehenden Börsengang hat der Spiele-Hersteller Zynga mit Empires & Allies eine Strategie- und Aufbausimulation gestartet.
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Farmville mit Krieg: Das neue Spiel von Zynga, "Empires & Allies". Bild: zynga
BERLIN dapd/dpa | Schluss mit kleinen Bauernhöfen und friedlichem Städtebau: Beim neuen Spiel von Zynga können Nutzer über Facebook gegeneinander antreten. Es ist eine Mischung aus Städtebau und dem Brettspiel Risiko.
"Man kann selbstlos sein und seinen Freunden helfen, aber man kann sie auch angreifen", sagt Amer Ajami von Zynga. "Wir vergeben Ehren- und Schandpunkte." Wie andere Zynga-Spiele auch, ist Empires & Allies grundsätzlich kostenlos. Gegen Geld gäbe es aber virtuelle Ausrüstungsgegenstände, die das Spiel interessanter machten, wie Schlachtschiffe, U-Boote oder Gruppen von Soldaten.
Empires & Allies lässt sich in zwei Bereiche unterteilen: Zuerst sollen die Nutzer einen Inselstaat aufbauen, Truppen erschaffen und auf den Kampf mit Gegnern vorbereiten. Danach beginnen die Kämpfe in Teams oder alleine.
Das Spiel ist am vergangenen Mittwoch in zwölf Sprachen online gegangen. Die Grafik wurde weniger niedlich gehalten und der Aufbau soll deutlich komplexer ausfallen. Es zielt darauf ab traditionellere Spieler für Zynga zu gewinnen. Schon jetzt hat der Spiele-Entwickler laut den Marktforschern von AppData knapp 250 Millionen aktive Spieler im Monat.
Wettrennen auf die Börse
Das neue Spiel soll vermutlich den Börsengang der Firma unterstützen, der Gerüchten zufolge Ende Juni bekannt geben wird.
Zynga beschäftigt inzwischen 1500 Mitarbeiter in sechs Ländern. Das Unternehmen wurde mit seinem schnellen Wachstum schon lange als Börsenkandidat gesehen. Die aktuelle Börseneuphorie könnte die Entscheidung nun beschleunigt haben.
Der Spiele-Entwickler soll im vergangenen Jahr bei 850 Millionen Dollar Umsatz rund 400 Millionen Dollar Gewinn gemacht haben. Im Börsenprospekt würden "noch viel robustere Zahlen" auftauchen, schrieb "All Things Digital" unter Berufung auf informierte Kreise.
Der ultimative Internet-Börsengang wird jedoch für Mai 2012 erwartet: Dann könnte Facebook seine Aktien platzieren. Mit seinen 600 Millionen Kunden und soliden schwarzen Zahlen wird dem weltgrößten Online-Netzwerk schon jetzt ein Wert von bis zu 80 Milliarden Dollar zugestanden.
Die aktuelle Börseneuphorie schürt zugleich die Angst vor einer neuen Internet-Blase. Ende der 90er Jahre trieben Anleger die Kurse von Internet-Aktien immer höher. Viele Firmen hatten aber kein tragfähiges Geschäftsmodell. Als die Blase schließlich platzte, wurden an der Börse viele Milliarden vernichtet.
Leser*innenkommentare
Ohmannohman
Gast
"Kann es nicht einmal Ziel von Computerspielen sein, sich friedlich zu arrangieren? "
einmal?!
Das ist es doch ganz eindeutig bei CityVille! oder FarmVille oder MillonaireCity oder YoVille oder FrontierVille usw.
Wieso sollte da nicht einmal wieder ein Spiel kommen, in dem man sich bekriegen kann? Du tust ja so als wenn die Mehrheit der Facebookspiele Kriegsspiele wären und keine kleinen-Mädchen-Spiele...
Kevin
Gast
Cityville ist doch der Farmville Nachfolger und läuft schon eine ganze Weile und das "neue" Empires & Allies ist bis auf die neue Zielgruppenausrichtung nicht gerade Ideenreich.
Wie bei den Vorgängern kann ich mich entscheiden ob ich a) viele Freunde in das Spiel einlade und tägl. mehrfach zumülle mit Anfragen und Bitten oder
b) Geld investiere um meine Gebäude mit Mitarbeitern auszustatten und so weiterzukommen
mit Strategie hat das wenig zu tun, man erreicht eine gewisse Stufe ohne Geld und mit einer geringen Anzahl an Freunden die das Spiel spielen, aber das wars dann auch.
Die Aspekte, Spielsucht, Risiken für Kinder, Innovationslosigkeit...fehlen mir etwas als Kontrast zum wirtschaftlichen Teil des Artikels.
civanatic
Gast
die spielidee erinnert mich sehr stark an Zivilisation. Bloß das mensch dort von Anfang an die anderen Angreifen kann.
@Rod: Computerspiele sollen/wollen z.T. die Realität nachbilden. In welcher Welt leben Sie denn, in der sich keine Menschen an die Gurgel gehen? Wir leben schließlich im Kapitalismus, da ist nichts mit leben und leben lassen...
Rod
Gast
Doofe Idee. Kann es nicht einmal Ziel von Computerspielen sein, sich friedlich zu arrangieren? Leben und leben lassen!
Was solls, auf Facebook tobt sich eben der Proll aus.