: Keine Agenda, wie schön!
VON NANA GERRITZEN
In der elften Klasse musste ich in der Schule einen Brief an mich selbst verfassen. Aufgabe war es, zu schreiben, was wir uns für die letzten zwei Schuljahre vornehmen und welche Erwartungen wir an uns stellen.
Die Briefe wurden eingesammelt und uns kurz vor dem Abitur wieder ausgeteilt – als mahnende Botschaft aus der kaum vergangenen Vergangenheit quasi. Ich schrieb, dass ich mir nichts vornehme, weil ich auch ohne Motivationsschreiben alles gut hinbekommen würde.
Mit meiner Agenda fürs kommende Jahr ist es sehr ähnlich. 2010 gehe ich seit neun Jahren nicht mehr zur Schule, seit vier Jahren nicht mehr zur Uni, wohne ebenfalls seit vier Jahren in Berlin und habe noch ein Jahr bis zu meinem 30. Geburtstag.
Bis auf ein paar Geburtstage von Freunden und Angehörigen ist mein Kalender noch ziemlich leer. Was für ein Glück für mich.