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Es ist einfach in dieser schrecklichen kulturellen Oednis Hamburgs ein weiteres Kapitel geschrieben worden und da ja die meisten kulturell beflisssenen menschen seit nun mittlerweile fast 10 Jahren die Stadt Schritt fuer Schritt verlassen haben auch kein Wunder !
Was bleibt, sind noch letzte Restbestaende einer ehemals lebendigen Szene, die dann irgendwann mal vielleicht von den Verantwortlichen der Kulturstadt Hamburg mit einem geschmacklosen Denkmal ( siehe Beatles a la Grosse Freiheit) gewuerdigt werden.
Aber nur, wenn Ruhm auch tatsaechlich eingeheimst wurde.
Hamburg ist halt nur ein Tor zur Welt, mehr nicht !!!!
Die kulturelle Welt selbst befindet sich in anderen Gegenden der Republik, manchmal auch dort wo man Sie kaum vermutet, etwa im Ruhrgebiet oder am Niederrhein.
Mit Geld allein ist nichts getan, es bedarf junger ambitionierter Menschen mit Mut und Risiko und die sind schwer aufzutreiben oder haben schlicht keine Lust mit alten Saecken zusamenzuarbeiten.
Trotzdem, Kopf hoch, der Jazz lebt vital und vielfaeltig, Halt so gut wie gar nicht in HH.
der Weg in den Süden war es im übrigen ebenso wenig wie das Klischee, Jazz werde nicht gut besucht unzutreffend wäre. In der "Bilanz" des Jazzclubs haben die Jazzbereiche durchaus ein leichtes Plus erwirtschaftet - trotz vgl.-weise großer Hotel-, Werbe-, Gagenkosten etc.. Auch und Dank der Jazzer, die sich stets auf eine Risikoteilung eingelassen haben sowie der unentgeltlich-ehrenamtlichen Jazz-Helfer.
Davon allerdings eine komplette Monatsmiete und weitere Investitionen zu bestreiten, Durststrecken wie einen z.B. heißen Mai oder extrem kalten Winter aushalten zu können oder mal neues Mobiliar für ca. 20.000 Euro anzuschaffen, übersteigt einen Vereinsbereich ebenso wie monatlich 2-3 große Vermietungen auch noch ehrenamtlich machen zu müssen - weil eben es gar keine Rückendeckung gibt. Und eben das hat uns veranlaßt, den Mietvertrag als Jazzclub nicht weiter zu verlängern. Wir haben (bis heirhin) bewiesen, dass es auch mit ganz wenig Mitteln geht. Aber ganz ohne geht es eben nicht. Aber genau darauf scheint die Verwaltung der Stadt Hamburg abzuzielen.
"Not in our name - not in the name of Jazz!"
Nur etwa jede*r zehnte Abgeordnete im Bundestag hat einen Migrationshintergrund. In der Gesamtbevölkerung liegt der Anteil dagegen bei knapp 30 Prozent.
Kommentar Stellwerk: Das Primat der Events
Weichenstellungen für eine lebendige Jazzstadt Hamburg sehen anders aus.
Scheiße, natürlich. Am Ende waren es Toiletten, die den alten Förderverein Stellwerk zum Aufgeben brachten. Oder genauer: der Eindruck, als Kulturveranstalter von den zuständigen Stellen allein gelassen zu werden.
Der Jazzclub in Stellwerk machte eines der buntesten Programme Hamburgs. Vielleicht war der Sprung über die Elbe für viele Jazzfans zu weit. Dabei ist das Stellwerk direkt im Harburger Bahnhof optimal mit der S-Bahn zu erreichen. Vielleicht liegen die Gründe aber auch woanders: Hamburg mag es dick. Bei den Oberweiten auf der Reeperbahn wie bei der Tonnage im Hafen. Der Elbjazz klotzt, anstatt zu kleckern und die Festivals machen den Overload zum Konzept und Markenzeichen.
Das interessierte Laufpublikum liebt solche Events. Wo so viel geboten wird, ist für jeden was dabei. Wegen der Strahlkraft solcher Leuchttürme fließt auch Geld der Kulturverwaltung. Die Bürgerschaft möchte mehrheitlich die Musikpreis-Gala "Echo Jazz" in die Stadt holen. Schließlich brechen Musiker wie Till Brönner, Roger Cicero oder Nils Wülker - die beiden letzteren sind übrigens Hamburger Jungs - kommerzielles Eis für den Jazz.
Jenen, die vor Ort Strukturen wachsen ließen, dankt man in Sonntagsreden für ihr Engagement. Weichenstellungen für eine lebendige Jazzstadt Hamburg sehen anders aus.
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Kommentar von
Tobias Richtsteig