Hartz IV wird fünf

AGENDA 2010 Wohlfahrtsverband stellt der Reform eine vernichtende Bilanz aus. Clement ist zufrieden

BADEN-BADEN epd | Fünf Jahre nach Inkrafttreten der Hartz-IV-Gesetzgebung erneuerte der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband seine Kritik an der Reform. Die Betroffenen lebten auf einem finanziellen Niveau, mit dem man absolut nicht über die Runden kommen könne, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider am vergangenen Samstag. Die Armut in Deutschland habe durch die Arbeitsmarktreform nicht nur zugenommen, sondern sich auch verhärtet. Schneider beklagte weiter, die Mehrzahl der Hartz-IV-Empfänger bleibe drei Jahre oder mehr auf diese Hilfe angewiesen. Die Spaltung der Gesellschaft werde dadurch immer größer.

Wolfgang Clement, als Bundesarbeitsminister damals wesentlich an den Hartz-Reformen beteiligt, zog in der Samstagsausgabe der Tageszeitung Die Welt indes ein „durchweg positives“ Fazit. Im Prinzip, so der ehemalige SPD-Politiker, müsse nichts geändert werden.