was fehlt ...
... Bessere Zeiten
Im Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg waren in Europa die Lebensmittel knapp. In deutschen Vorgärten blühte die Subsistenzwirtschaft. Die Menschen pflanzten Grünzeugs, hielten Hasen, wurden zu Hobbyimkern. Auch das Huhn erfüllte seine Pflicht, um harten Mais in begehrte Eier zu verwandeln.
Aus Geldnot setzt nun ein französisches 200-Seelen-Dorf auf die Dienste des Zweibeiners. Die Bürgermeisterin von Pince bietet jedem Bewohner zwei Hühner an. Jene sollen die Müllkosten senken und billig Eier produzieren. "Ein Huhn kann bis zu 150 Kilogramm biologischen Abfall pro Jahr essen und 200 Eier produzieren", erklärt Bürgermeisterin Lydie Pasteau.
Die Politik hegt auch die Hoffnung, dass das Huhn das Gemeinwesen stärkt: "Genauso wie die Leute nach Nachbars Katze schauen, werden sie auf Hühner aufpassen", prophezeit Pasteau. Im September sollen die ersten Hühner verteilt werden. Die Idee kommt im Dorf gut an: Bis zu 20 Sparfüchse sollen bereits ein Interesse an den Gratishühnern angemeldet haben. (taz/afp)