Kolumne Ostwärts immer: Ein Flugzeug voller WAGs

Die Spielerfrauen sind fester Teil der Nationalelfkarawane. Eine gilt als besonders nett, eine studiert BWL, eine ist sehr dünn – und der Star ist ein echtes Model.

Die Beine haben nicht ganz aufs Foto gepasst: Lena Gercke am Lemberger Flughafen. Bild: reuters

Manche der zu 99 Prozent männlichen Kollegen bekommen den Mund nicht mehr zu, wenn sie wieder eine der polnischen oder ukrainischen Schönheiten gesehen haben. Neulich hat einer gesagt, das Cellulitis-Problem sei im Osten wohl völlig unbekannt, und er komme sich vor wie in einem Modelcamp.

Das hatte wohl auch damit zu tun, dass sich ein paar echte Models in die Nähe der Journalisten gewagt hatten. Bei drei Flügen in die Ukraine, in die Spielorte der deutschen Mannschaft, waren auch Spielerfrauen dabei. Zumindest Lena Gercke, 23, die Freundin von Sami Khedira, wollte beweisen, dass es auch in Deutschland kein Cellulitis-Problem gibt. Gercke wählte ihre Garderobe entsprechend.

Der Flieger gen Osten, er war ein Journalisten- und WAG-Bomber. WAG steht für Wives and Girlfriends. Bisweilen bildete sich um Gercke eine Traube von Fotojournalisten. Sie schossen sie ab. Es war ihr nicht ganz so unangenehm, wie sie später behauptete.

Gercke ist Profi, sie war die Gewinnerin der ersten Staffel von Germany’s Next Topmodel. Seit 2009 moderiert sie das österreichische Pendant der Mädchenauslese-Show. Sie war nicht die einzige Wag im Flieger. Da war auch die Freundin von Toni Kroos, die überraschend normal aussieht, die Freundin von Mario Gomez, die sehr nett sein soll, und die Freundin von Mats Hummels, die sehr dünn ist.

Geübte Kollegen vom Boulevard nutzten natürlich die Gunst der Stunde und pirschten sich an die WAGs heran. So weiß ich nun auch, dass die Hummels-WAG BWL studiert, angeblich schlauer sein will, als sie ist, und eine Diplomarbeit zum Thema Work-life Balance schreibt.

Gercke und Co. sind dieser Tage in vielen deutschen Magazinen zu sehen gewesen. Es ist auch ihre EM. Sogar der Spiegel hat so ein Foto abgedruckt, wobei komisch ist, dass im Hintergrund immer ein älterer Herr zu sehen ist, der den WAGs offenbar nicht von der Seite gewichen ist. Es ist Jochen Zwingmann vom Verband Deutscher Sportjournalisten, das Faktotum des deutschen Fußballjournalismus und der Führungsoffizier im Reich des embedded journalism.

Groß und nackig ablichten ließen sich in der ukrainischen Maxim die Frauen von Selesniow, Gusew und Konoplianka. Die Sun titelte: „England might have the Three Lions, but Ukraine have been blessed with this three foxes“. Die Schweini-Wag Sarah Brandner hat man noch nicht gesehen. Aber für die deutschen Nationalspieler gibt es eh nur eine Frau, auf die sie richtig stehen: Angela Merkel. Macht macht sexy.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Seit 1998 mehr oder weniger fest bei der taz. Schreibt über alle Sportarten. Und auch über anderes.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.