Festnahme in Mexiko: Schlag gegen Drogenkartell
Einer der meistgesuchten Drogenbosse Mexikos ist gefasst. Die Festnahme des ehemaligen Polizeioffiziers verlief unblutig.
MEXIKO-STADT dpa | Schlag gegen die Drogenmafia in Mexiko: Marinesoldaten haben den mutmaßlichen obersten Anführer des berüchtigten Golf-Kartells, Jorge Eduardo Costilla Sánchez, festgenommen.
Der 41-Jährige war einer der meistgesuchten Rauschgiftbosse des Landes. Für seine Festnahme hatten Mexiko und die USA eine Belohnung von zusammen 7,3 Millionen Dollar (fast 5,7 Millionen Euro) geboten. Costilla, alias „El Coss“, wurde im Bundesstaat Tamaulipas im Grenzgebiet zu den USA gefasst, wie das Marineministerium am späten Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte.
Bei dem Einsatz sei kein einziger Schuss gefallen, berichtete die Zeitung Milenio. Auch mehrere von Costillas Gefolgsleuten seien den Sicherheitskräften ins Netz gegangen. Erst vergangene Woche war – ebenfalls in Tamaulipas – ein anderes Führungsmitglied des Golf-Kartells gestellt worden. Die Organisation schmuggelt seit Jahren in großem Stil Kokain in die USA.
Costilla, ein ehemaliger Polizeioffizier, hatte die Führung des Kartells 2010 übernommen. Zuvor hatten die Brüder Osiel und Ezequiel Cárdenas Guillén die Organisation geleitet. Osiel war 2003 festgenommen und 2007 an die USA ausgeliefert worden. Ezequiel starb 2010 bei einem Schusswechsel mit der Polizei. Das Golf-Kartell gilt als eine der größten kriminellen Drogenbanden in Mexiko. In den vergangenen Jahren hat es allerdings im Kampf mit den rivalisierenden „Los Zetas“ an Macht eingebüßt.
Costilla stand auf der Liste der 37 meistgesuchten Drogenbosse Mexikos. Die Behörden des Landes boten für seine Festnahme 30 Millionen Pesos (2,3 Millionen Dollar), die USA boten weitere fünf Millionen Dollar. In Mexikos Drogenkrieg sind seit 2006 mehr als 50.000 Menschen ums Leben gekommen.
Leser*innenkommentare
gunman
Gast
Interessant wäre zu wissen, ob hier ein profunder
Substanzabbau an Mafia in Mexiko stattfindet oder
lediglich eine Substanzsubstitution oder
gar die Ausweitung an Mafiakapazität in Mexiko
zu verzeichnen sein wird.
Ohne eine Kontextbewertung der bisherigen Erfolge
und des derzeitigen Mafiabestandes läßt
sich keine Einordnung der erreichten Festnahmen,
Beschlagnahmungen und gezielten Tötungen von Verbrechern vornehmen.
Dennoch ist das eine gute Nachricht und Erfolg
soll man auch einmal genießen dürfen.