Neue Vorwürfe gegen Ex-Bundespräsidenten: Wulff noch stärker belastet
Christian Wulff soll bei Siemens um Geld für einen Film seines Freundes Groenewold geworben haben. Und das in seiner Amtszeit als niedersächsischer Ministerpräsident.
HANNOVER dpa | Neue Vorwürfe gegen Christian Wulff: Als niedersächsischer Ministerpräsident soll er persönlich um Geld bei Siemens geworben haben. Es sei um die Finanzierung eines Films seines Freundes David Groenewold gegangen, berichtet der Spiegel.
Auf dpa-Anfrage wollten sich weder Wulffs Anwalt Gernot Lehr noch Groenewolds Anwalt Christian-Oliver Moser zu den Vorwürfen äußern. Beide verwiesen auf das seit Februar laufende Ermittlungsverfahren.
Die Staatsanwaltschaft Hannover bestätigte dpa, dass „in die Richtung“ ermittelt werde. Eine Unterstützung im Zusammenhang mit der Finanzierung des Films werde geprüft. Einzelheiten wollte ein Sprecher nicht nennen. Laut Spiegel soll Wulff im Dezember 2008 in einem Brief an Siemens-Chef Peter Löscher darum gebeten haben, „dass die Siemens AG sich stärker als bisher in das Projekt einbringt“.
Dabei soll es um Groenewolds Film „John Rabe“ gegangen sein. Er handelt von einem Siemens-Manager, der während des Zweiten Weltkriegs in China Tausenden das Leben rettete. Löscher lehnte die Bitte dem Bericht zufolge ab.
Wulffs Engagement soll auf einen Wunsch Groenewolds von September 2008 zurückgehen, schreibt das Magazin. Kurz zuvor hatten Wulff und seine Frau Bettina an einer Feier auf dem Münchner Oktoberfest teilgenommen, die Groenewold bezahlt hatte. Laut Spiegel vermuten die Ermittler einen Zusammenhang zwischen der Bitte, für den Film zu werben und dem Oktoberfest-Besuch.
Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt seit dem 17. Februar 2012 gegen den Ex-Bundespräsidenten wegen möglicher Vorteilsnahmen, die Wulff in seiner Amtszeit als niedersächsischer Ministerpräsident von dem Filmproduzenten David Groenewold angenommen haben soll. Dabei geht es unter anderem um den Oktoberfest-Besuch und einen gemeinsamen Urlaub mit Groenewold auf Sylt.
Leser*innenkommentare
Andi H
Gast
Sein s.g.Ehrensold besteht aus einem Teil Schmerzensgeld und dem anderen Teil Schweigegeld !Dieser Mann ist weder Gesellschft.-noch Geschäftsfähig.Wer sich mit ihm noch blicken läßt hat eh schon verloren!So ist das in der "feinen"Gesellschaft.Vor allem was seine Frau jetzt abzieht ist mehr als bezeichnend.
Sie sind menschlich ganz arme Schweine...so sagt der Volksmund ..
Waage
Gast
Der Industrieverband/verein die WAAGE e.V., ein Public Relations-Instrument in unternehmerischer Hand, hatte PR Aufgaben und war extrem diskret, teils eine Geldwaschanlage mit Treuhandkonto.
So diskret, das die IGMetall ihren Beitrag darüber vom Netz nahm. Ob vor oder nach der Party im Bundeskanzleramt mit Merkel und Ackermann kann nicht festgestellt werden.
Scheinbar haben bestimmte Politiker spezielle Industrieaufgaben übernommen.
Passend zum Thema, Wir die tollen der feudalen Vergangenheit, wird demnächst der SC Film Operation Wallküre gezeigt. Auch ein ganz toller.
Die adeligen der CDU waren besonders von Scientology über die US-Botschaften angetan. Selbstverständlich, der Papst mag sie ja auch.
Die PR mediale Strategie der tollen von und zu, geht in einem Tollhaus, Bordell oder in einem Oktoberfest Festzelt auf.
UNCAC ratifizieren, schon wäre der Schattenwirtschaft bisschen Einhalt geboten.
Wieviele Bundespolitiker wären nicht mehr im Bundestag? Neuwahlen weil fast alle der CDU/CSU weg sind, damit handlungsunfähig?
Frage an ECE, Wieviel Politiker haben sie in der Tasche?
vic
Gast
Quatsch, alles erlogen. Wulff ist ein Mann von Ehre.
Davon zeugt schon sein Ehrensold, oder etwa nicht?