Frankreichs Konservative: Der Kampf der Egomanen

Der konservativen Partei UMP droht jetzt sogar die Auflösung. Der frühere Regierungschef François Fillon gründet neue Fraktion.

François Fillon treibt den Spaltpilz in der UMP voran. Bild: reuters

PARIS dpa | Die Gefahr einer Spaltung der größten französischen Oppositionspartei UMP wird konkreter. Der im Kampf um den Vorsitz unterlegene Kandidat François Fillon kündigte am Dienstag die Bildung einer eigenen Gruppe im Parlament an. Gleichzeitig forderte er eine Neuwahl des Parteivorsitzenden.

Sein Rivale Jean-François Copé war am Montag nach neuerlicher Überprüfung der Urwahlergebnisse als Vorsitzender bestätigt worden. Copé lehnt eine Neuwahl ab. Expräsident Nicolas Sarkozy befürwortet nach Angaben der Medien eine Neuwahl, um das Schauspiel der Selbstzerfleischung der Partei zu beenden.

Der ehemalige Premierminister Fillon kündigte an, die neue konservative Gruppe im Parlament werde nach einer Neuwahl des Parteivorsitzenden sofort wieder aufgelöst. Die Gruppe soll den Namen Rassemblement-UMP (Sammlung-UMP) tragen und vorerst von rund 60 Parlamentariern getragen werden. Im Fall einer Neuwahl würde auch die geplante Klage gegen das umstrittene Ergebnis der Urwahl des UMP-Vorsitzenden fallen gelassen.

„Ich fordere Jean-François Copé auf, innerhalb von drei Monaten eine Neuwahl für die Parteimitglieder zu organisieren“, sagte Fillon. Sollte sein Appell fruchten, „können wir gemeinsam die UMP retten“. Im Fall einer Ablehnung werde er „alle politischen Konsequenzen“ ziehen, warnte Fillon, ohne diese genauer zu benennen.

Die Überprüfung der Ergebnisse der Urwahl am Montag hatte bei 175.000 abgegebenen Stimmen einen Vorsprung von 952 Stimmen für Copé ergeben. Bei der ersten Zählung war Copés Vorsprung mit 98 Stimmen beziffert worden.

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