Angriff auf Christen in Nigeria: Sechs Tote bei Christmette
Der Pfarrer des nigerianischen Dorfes Peri und fünf Kirchenbesucher wurden am Heiligen Abend in ihrer Kirche erschossen.

Ein Gedenkgottesdienst für die Opfer eines Selbstmordattents in der St. Theresa's Church im nigerianischen Madalla. Bild: reuters
KANO afp | Unbekannte haben während des Gottesdienstes an Heiligabend eine christliche Kirche im Norden Nigerias angegriffen und sechs Menschen getötet. Unter den Opfern sei auch der Pfarrer, sagten Einwohner und Polizei am Dienstag. Anschließend hätten die Angreifer das Gotteshaus in Brand gesteckt.
Um Mitternacht sei eine Gruppe Bewaffneter in das Dorf Peri nahe der Stadt Potiskum gekommen und sei direkt zur Kirche gegangen, berichtete der Ortsansässige Usman Mansir. Dort feierten die Gläubigen gerade die Christmette. „Sie haben das Feuer eröffnet und den Pfarrer und fünf Gläubige erschossen“, sagte Mansir weiter. Nach seinen Angaben gehört die Gemeinde zur Evangelical Church of West Africa (ECWA).
Ein ranghoher Polizeibeamter des Bundesstaates Yobe, dessen Hauptstadt Potiskum ist, bestätigte der Nachrichtenagentur afp die Angaben. Er wollte jedoch nicht namentlich genannt werden. Der Polizeichef von Yobe, Sanusi Rufa'i, wollte unter Verweis auf die „Sicherheitsrelevanz“ den Vorfall nicht kommentieren. Wer hinter dem Überfall steckte, war zunächst nicht klar.
Im muslimisch geprägten Norden Nigerias kämpft die radikalislamische Sekte Boko Haram seit Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats. Die Gruppe wird für zahlreiche Anschläge auf Behörden, Polizei und Kirchen verantwortlich gemacht. Die Bevölkerung von Yobe ist mehrheitlich muslimisch. Allerdings lebt in der Handelsstadt Potiskum eine bedeutende christliche Minderheit. Peri liegt etwa zwei Kilometer von Potiskum entfernt.
In seinem traditionellen Weihnachtssegen hatte sich Papst Benedikt XVI. am Dienstag unter anderem besorgt über die Lage in Nigeria geäußert, wo „grausame terroristische Attentate weiter Opfer fordern, besonders unter den Christen“.
Leser*innenkommentare
Claudia
Gast
was ist das für ein Glauben der andere Menschen dazu zwingen will ihren Glauben zu übernehmen.
Was ist das für ein Glauben, der dafür Menschen terrorisiert und ermordet.
Jonas
Gast
Schrecklich was mit Christen in aller welt passiert. Egal ob in Indonesien, in Pakistan, im Irak, im Sudan, in Nigeria, oder sonst wo mit islamischer Mehrheit. Überall dort leben Christen gefährlich! Und wir hier in Europa holen Themen von vor über 1.000 jahren heraus nur um irgendwie zu zeigen, dass das Christentum schlecht sei. Wie realitätsfern leben wir? Hier werden unschuldige Christen kaltblütig hingerichtet! Und in den deutschen Medien wird selbst zu Weihnachten nicht darüber berichtet. das macht mich mehr als traurig
Ramona
Gast
Hab gestern gerade mit irakischen Flüchtlingen eine Diskussion besucht. Die Zustände für Christen in vielen islam. Ländern sind katastrophal. Jeden Tag NSU (um mal bei bekannten Vorgängen zu bleiben) - bloss ohne jegliche "Aufarbeitung".
Progrome, Häuser abfackeln, Lynchmobs und keine öffentliche staatliche Instanz, die irgendwie hilft.
Wolfgang Banse
Gast
Wann wird der verheißene Friede ztu Weihnachten Gestalt annewhmen.Christen haben es nicht leicht auf dieser Welt was Christenverfolgungen betrifft.
Neusprech
Gast
Ey, ein neues Neusprech-Wort zu Weinachten: "Unbekannte". Solche "Unbekannte" schafften es bei uns weider einmal nicht Leute umzubringen, weil ihre Bombe nicht zündete. Da sie "unbekannt" sind redet man besser über Waffengesetze bei den Amis. "Unbekannte" ist ein echt tolles Weinachtsgeschenk der Neusprechagentur. Danke. Verarschen kann man sich als leser allerdings auch alleine. Informieren muß man sich zu solchen Themen anderswo. Z.B. über "Unbekannte".