KOMMENTAR: ZUKUNFT DER SCIENCE-CENTER: Naive Hoffnung

Die Idee, Erlebnismuseen könnten dauerhaft ohne Zuschüsse auskommen, aber immens viele Besucher anziehen, ist unrealistisch.

Dass weniger Menschen ins Klimahaus nach Bremerhaven kommen, kann keinen überraschen. Allenfalls der Umstand, dass dieser Effekt schon im dritten Jahr nach der Eröffnung so deutlich zu spüren ist. Mittelfristig ist eine Entwicklung, wie sie das Universum derzeit erlebt – ebenso wie andere so genannte „Science-Center“ – sicherlich realistisch.

Empirische Erfahrungen, die über einen längeren Zeitraum reichen, gibt es nirgendwo im Land, dafür sind die Erlebnismuseen noch zu neu. Doch warum sollen sie grundsätzlich anders funktionieren als andere Museen auch? Der Traum, dass gleich zwei Institutionen dieser Art in einem Stadtstaat ohne Zuschüsse dauerhaft gewinnbringend arbeiten und dabei auch noch Besucherzahlen aufweisen, von denen andere Museen noch nicht mal träumen können, ist verlockend. Aber naiv. Und im Vergleich zu denen steht auch das Universum immer noch ganz gut da.

Am Ende wird sich die Politik da wie dort entscheiden müssen. Entweder man verlangt von den Science-Centern im Land weiterhin, dass sie die ewig eierlegende Wollmilchsau sind – und gibt sie irgendwann auf. Oder man nimmt ihren oft bemühten Bildungsauftrag ernst. Und gewährt ihnen ganz ehrlich – wie bei anderen Museen selbstverständlich auch – dauerhafte Subventionen.

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JAN ZIER, Jahrgang 1974, Lokalredakteur, Chef vom Dienst & Fotograf in Bremen, 2004 - 2023 bei der taz in Bremen. Schwerpunkte: Parteipolitik, Recht & Justiz, zeitgenössische Kunst & Kultur Promotion über die Rolle der Nationalen Parlamente in der EU

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