: Neue Luftangriffe auf Gaza, Ägypten weist Galloway aus
NAHOST Wechselseitige Vergeltungsangriffe zwischen Israel und Hamas. Britischer Politiker ausgewiesen
GAZA/TEL AVIV/KAIRO dpa/rtr/taz | Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind in der Nacht zu gestern nach palästinensischen Angaben drei Palästinenser getötet worden. Unter den verschütteten Opfern in einem zerstörten Schmugglertunnel an der Grenze zu Ägypten sei auch ein 15 Jahre alter Jugendlicher, teilte am Freitag ein Sprecher des Krankenhauses in der Grenzstadt Rafah im südlichen Gazastreifen mit. Nach Angaben der israelischen Armee wurden insgesamt vier Ziele angegriffen; zwei Schmugglertunnel in Rafah, eine Metallwerkstatt in Gaza sowie ein weiterer Tunnel. Palästinenser hätten versucht, einen rund einen Kilometer langen Tunnel in Richtung des Grenzzaunes zu graben.
Die vier Luftangriffe waren nach israelischen Armeeangaben eine Reaktion auf den Beschuss mit Mörsergranaten sowie einer Rakete durch militante Palästinenser vom Donnerstag. Mitglieder der militanten „Volkswiderstandskomitees“ hatten dies wiederum als Vergeltung für den Tod zweier Mitglieder bei einem israelischen Luftangriff vom Dienstag bezeichnet. Israel hatte den Angriff vom Dienstag wiederum mit dem Beschuss durch Palästinenser begründet.
Unterdessen wurde der britische linke Parlamentsabgeordnete George Galloway, der einen Hilfskonvoi von Ägypten in den Gazastreifen angeführt hatte, von Ägypten zur unerwünschten Person erklärt und deportiert. Galloways Hilfskonvoi hatte die Grenze zum Gazastreifen erst nach mehrtägigem Streit und erheblichen Protesten passieren dürfen, und es hatte dabei gewaltsame Auseinandersetzungen gegeben, bei denen ein ägyptischer Polizist starb. Der Abgeordnete war danach gestern früh zusammen mit seinem Kollegen Ron McKay nach Ägypten zurückgekehrt, um sich über das Schicksal von sieben festgenommenen Mitgliedern seines Konvois zu erkundigen. An der Grenze wurden die beiden sofort in Gewahrsam genommen; ägyptische Sicherheitskräfte eskortierten den Schotten umgehend zum Flughafen Kairo und setzten ihn auf eine Maschine nach London, berichtete die ägyptische Nachrichtenagentur Mena.