Ressourcen schonen

Bremer Uni mit bundesweit erstem, umfassendem Nachhaltigkeitsbericht –„eine Frage der Selbsterhaltung“

Bremen taz ■ Es geht eben nicht nur um die Natur. „Nachhaltigkeit“, dieses inflationäre Modewort, muss neben Umweltaspekten auch Wirtschaft und Gesellschaft meinen. Der Kern, sagt Georg Müller-Christ, sei ein Reproduktionsgedanke, der ökologische, ökonomische und soziale Dimensionen habe. Für den Professor am „Forschungszentrum Nachhaltigkeit“ der Universität Bremen ist es gar „eine Frage der Selbsterhaltung“.

Um die Uni muss man sich dabei wenig Sorgen machen: Als erste deutsche Hochschule überhaupt legte sie gestern einen umfassenden Nachhaltigkeitsbericht vor. Nicht nur der Status quo wird darin dokumentiert, ebenso das Engagement der Universität zur Erhaltung ihrer eigenen Ressourcen.

45 AutorInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung haben Texte beigesteuert, von Doris Sövegjarto-Wigbers und Bastian Behrens redaktionell zusammengeführt. Es geht um Fundraising ebenso wie um Umweltmanagement. Ein Beispiel ist das Alumni-Netzwerk, durch das seit sechs Jahren Ehemalige dazu motiviert werden sollen, ihrer Universität mit Wissen und Geld zur Seite zu stehen.

Der Bericht zeige aber nicht nur, was an der Uni tatsächlich passiere, so Müller-Christ. Er soll zudem helfen, das Wesen von Nachhaltigkeit zu verbereiten. „Auch in Forschung und Lehre.“ So ist das Thema beispielsweise fester Bestandteil aller neuen Bachelor-Studiengänge.

Gastredner Gerd Michelsen von der Universität Lüneburg erkennt in dem Bericht eine gute Möglichkeit, die inhaltliche Bedeutung des Themas zu kommunizieren. „Eine der größten Schwierigkeiten“, sagte er. Er erinnerte die Bremer aber auch an ihre Verpflichtung, unablässig ihre eigene nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Das versprach Georg Müller-Christ. Er werde gleich nach der Veranstaltung damit beginnen. amg