Kommentar: Endlich holt sich Bremen Rat: Die Zeit ist reif für die Reform

Es gibt Hoffnung in Bremen: Mittlerweile wissen sogar die zuständigen Senatorinnen gelernt, dass es besser ist, auf Experten zu hören - als sie zu verprellen.

Der Pädagoge Wassilios Fthenakis ist eine erste Adresse, wenn es um Frühpädagogik geht. Bis nach China reicht die Nachfrage nach seinem Rat, der Verband der Evangelischen Kitas in Bremen hat ihn schon vor mehr als zehn Jahren zu ihrem bevorzugten Berater erklärt. In einem Kooperationsprojekt mit der Universität Bremen hat Fthenakis jüngst eine Schriftenserie über mathematische und naturkundliche Bildung von Kindern herausgegeben.

Schön also, dass die in Bremen zuständigen Senatorinnen für Kitas und Grundschulen – endlich! – ihm auch zuhören. Dass sie ein wenig auf Abwehr gehen und von einer „Vision“ sprechen, ist vielleicht normal. Aber es war auch deutlich, dass die bei dem Fachtag versammelten Erzieherinnen mehr erwarten von ihren politisch Verantwortlichen.

Es gibt in Bremen nicht wenige, die Fthenakis (und ähnlich argumentierenden Frühpädagogen) schon vor zehn Jahren zugehört haben und die im kleinen Rahmen ihrer Kompetenzen einzelne Elemente aufgegriffen und umgesetzt haben.

Es gibt eigentlich in Bremen alles – von der intensiven Kooperation zwischen Kita und Grundschulen bis zur wissenschaftlich fundierten Ausbildung von Erzieherinnen, aber eben nur als kleine Reform-Inseln. Diese Insel-Erfahrungen zu verallgemeinern, wäre die Aufgabe politischer Führung der Senatorinnen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.