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Archiv-Artikel

das wichtigste Bus in Bagdad gesprengt

Mindestens 30 Menschen sterben. Geiselnehmer verlängern Ultimatum. Kein Zeichen von Osthoff

BAGDAD/BERLIN ap/rtr ■ Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Linienbus in Bagdad sind gestern mindestens 30 Menschen getötet worden. 25 Menschen wurden nach Angaben irakischer Sicherheitskräfte verletzt, als sich der Attentäter inmitten der Passagiere in die Luft sprengte. Er zündete seinen Sprengsatz, als der Bus den Busbahnhof al-Nahda verließ, um in die Schiitenstadt Nassirijah zu fahren. Im Vorfeld der Wahl am 15. Dezember häufen sich die Anschläge. Aus Sorge vor Gewalt hat die Regierung den Ausnahmezustand über die Provinzen Ninive und al-Anbar verhängt sowie die Grenze nach Syrien geschlossen.

Indes verlängerten die Entführer von vier Geiseln ihr Ultimatum um 48 Stunden. Die Gruppe hatte damit gedroht, die Geiseln zu töten, sollten ihre Forderungen nach Freilassung irakischer Gefangener nicht bis gestern erfüllt sein. Wie al-Dschasira berichtete, verlängerte die Gruppe die Frist nun bis morgen. Zwei Kanadier, ein US-Bürger und ein Brite, die für einen christlichen Hilfsdienst arbeiteten, waren am 26. November verschleppt worden.

Rund zwei Wochen nach der Entführung der Archäologin Susanne Osthoff und ihres Fahrers gibt es immer noch kein Signal. Der Krisenstab des Auswärtigen Amts trat gestern erneut zusammen. Osthoffs Mutter appellierte in ntv an „alle, die mit der Entführung zu tun haben, dass alles friedlich gelöst“ werde. Sie lobte den Appell von Exbundeskanzler Gerhard Schröder an die Geiselnehmer über das arabische Fernsehen. EKD-Ratspräses Wolfgang Huber rief alle Kirchengemeinden auf, in den Gottesdiensten am 3. Advent für Osthoff und ihren Fahrer zu beten.

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