Wirtschaftskrise in Europa: Welcome to the Hotel Mama

Jeder zweite Europäer unter 30 lebt noch bei seinen Eltern – weil eine eigene Wohnung zu teuer ist. Generell entscheiden sich eher die Männer gegen einen Auszug.

Sieht gemütlich aus? Vielleicht, aber bei den Eltern zu wohnen ist eher einer finanziellen Notlage geschuldet. Bild: Klimper.Klimper / photocase.de

BRÜSSEL/DUBLIN epd | Immer mehr junge Europäer können sich wegen der Wirtschaftskrise keine eigene Wohnung leisten. Das geht aus einem Bericht über die „Soziale Situation junger Menschen in Europa“ hervor, den die EU-Agentur Eurofound in Dublin am Dienstag vorstellte.

Demnach lebten in der EU im Jahr 2011 rund 48 Prozent aller jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren mit ihren Eltern unter einem Dach. Im Jahr 2007 hatte diese Zahl noch bei 44 Prozent gelegen.

Die Eurofound-Experten gehen davon aus, dass dieser Anstieg vor allem der wirtschaftlichen Krise zuzuschreiben ist und sich die Situation seit 2011 nicht wesentlich gebessert haben dürfte.

Den stärksten Zuwachs bei den zuhause lebenden jungen Menschen stellen sie in Ungarn, Slowenien, Litauen und Polen fest. In Italien, Malta und Slowenien hatte 2011 nur einer von fünf jungen Erwachsenen ein eigenes Heim. Generell entschieden sich deutlich mehr Männer als Frauen gegen einen Auszug.

In Deutschland hingegen verlief die Entwicklung umgekehrt: Die Zahl der bei ihren Eltern lebenden jungen Menschen sank von 26 auf 23 Prozent. Auch in Großbritannien, den Niederlanden, Luxemburg und Rumänien werden junge Menschen unter 30 offenbar schneller flügge als noch vor einigen Jahren.

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