Bergwerksunglück in der Türkei: Tote und Vermisste

Bei einem Bergwerksunglück in der Türkei gibt es Tote und Verletzte. Rettungskräfte suchen nach mehr als 200 vermissten Arbeitern.

Verletzte Bergarbeiter werden medizinisch betreut. Bild: dpa

ISTANBUL dpa | Bei einem schweren Bergwerksunglück sind im Westen der Türkei am Dienstag mindestens 200 Arbeiter eingeschlossen worden. Bei der Explosion und einem in etwa zwei Kilometern Tiefe ausgelösten Brand seien fünf Bergleute getötet worden, berichteten türkische Fernsehsender. Dichter Rauch behindere die Rettungsarbeiten in der Mine, die bei Soma in der Provinz Manisa liegt.

Ein Abgeordneter der türkischen Regierungspartei AKP sprach zunächst von 20 Toten, korrigierte sich dann aber am Abend. Der türkische Energieminister Taner Yildiz, der zu dem Bergwerk anreiste, sagte, es gebe noch keine verlässlichen Zahlen. „Erst müssen wir zu den Arbeitern gelangen“, sagte er. Es seien mehrere Rettungsteams im Einsatz.

In die nicht vom Feuer erfassten Teile des Bergwerks wurde frische Luft gepumpt. Die Explosion wurde nach ersten Untersuchungen von einem Fehler in der elektrischen Anlage ausgelöst. Der Aufzug funktionierte nicht mehr, weil die komplette Stromversorgung des Betriebs unterbrochen war.

Zum Zeitpunkt der Explosion seien etwa 580 Bergleute unter Tage gewesen, hieß es. Am frühen Abend hatten sich 280 aus der Gefahrenzone gerettet. Es seien 20 Bergleute ins Krankenhaus gebracht worden. Die eingeschlossenen Arbeiter seien mehrere Kilometer vom Ausgang entfernt.

In der Türkei kommt es immer wieder zu tödlichen Grubenunfällen. Mehrfach gab es in den vergangenen Jahren Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen oder es wurden veraltete Arbeitsgeräte eingesetzt. Das folgenschwerste Unglück der vergangenen Jahrzehnte ereignete sich 1992 in einem Bergwerk in der Provinz Zonguldak. Dort starben bei einer Gasexplosion 263 Menschen.

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