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■ Die Frau, die singt Kanada/Frankreich 2009, R: Denis Villeneuve, D: Lubna Azabal, Mélissa Désormeaux-Poulin Greenfield, Kate Hudson, Ginnifer Goodwin
„‚Incendies‘ (so der Originaltitel) des kanadischen Regisseurs Denis Villeneuve thematisiert den libanesischen Bürgerkrieg – allerdings in stark abstrahierter Form: Der Schauplatz des Geschehens bleibt ungenannt, die Ortsnamen sind fiktiv. Der 1968 in Libanon geborene und 1977 mit seiner Familie vor dem Bürgerkrieg nach Frankreich und schließlich Kanada geflohene Dramatiker Wajdi Mouawad hat sein mit dem Molière-Preis ausgezeichnetes Theaterstück, das dem Film zugrunde liegt, als eine klassische Tragödie angelegt, die weit über ihren konkreten Bezugspunkt hinausweist. Dies ist eine Parabel über Glauben, Liebe und Vergebung, die vor dem Hintergrund der derzeitigen Volksbewegungen im arabischen Raum eine Vielzahl von Referenzpunkten bietet und dabei ungeahnte Sprengkraft entwickelt“, lobt Susanne Ostwald in der NZZ.
Do bis Di um 20 Uhr im City 46, Bremen
■ Anna Karenina Großbritannien 2012, R: Joe Wright, D: Keira Knightley, Jude Law / Originalfassung mit Untertiteln
„‚Anna Karenina‘ ist einer der meistverfilmten Romane der Weltliteratur. Jetzt ist Keira Knightley in der Rolle der Titelheldin zu sehen, die in der russischen Adelsgesellschaft des 19. Jahrhunderts an einer Liebesaffäre zerbricht. Regisseur Joe Wright und Drehbuchautor Tom Stoppard haben sich für eine schlichte Lesart des Tolstoi-Romans entschieden: In den Innenaufnahmen wirken die Figuren wie Gefangene der Konventionen, in der freien Natur blühen die Gefühle auf. Das Problem ist dabei, dass die Hauptfigur dem Zuschauer mit ihrer kindlichen Egozentrik zunehmend auf die Nerven geht. Gern hätte man das Ganze mal aus der Sicht des von Jude Law gespielten, innerlich völlig zerrissenen Ehemanns erzählt bekommen.“ So urteilt der Spiegel.
Do, Fr + So um 20.30 Uhr, Sa um 18 Uhr, Mo–Mi um 18 Uhr im City 46
■ The Connection USA 1961 R: Shirley Clarke, D: Warren Finnerty, Jerome Raphael / Originalfassung mit Untertiteln
„Eine Gruppe drogenabhängiger Jazzmusiker wartet in einer New Yorker Wohnung auf ihre ‚Connection‘, während ein Dokumentarfilmteam die Situation aufnimmt. In Begleitung einer christlichen Straßenpredigerin trifft der Drogenhändler ein. Spätestens als der Filmemacher ihn auffordert, den Blick von ihm zu lassen und nach seiner Kamera wie nach einer Waffe greift, verschieben sich die Machtverhältnisse unwiederbringlich. Das Filmteam und die Protagonisten verhandeln Fragen von Moral und Gesellschaft sowie das Verhältnis von Realität und Fiktion. ‚The Connection‘ seziert das Kino und ging als Meilenstein des Cinéma Vérité, aber auch als Jazzmusical in die Filmgeschichte ein.“ (Programmtext)
Mo + Di um 20.30 Uhr, Mi um 20.30 Uhr, mit einer Einführung durch Ernst Steinhoff, City 46, Bremen