Pakistaner wegen Spionage verhaftet

DROHNEN Ein IT-Ingenieur soll eine Forschungseinrichtung in Bremen für den Geheimdienst seines Landes ausgeforscht haben. Der Mann wurde am Mittwochabend von einem Sondereinsatzkommando verhaftet

Der Staatsschutz habe umfangreiches Beweismaterial gefunden

Ein pakistanischer IT-Ingenieur soll eine Forschungseinrichtung in Bremen für den Geheimdienst seines Landes ausspioniert haben. Ein Ermittlungsrichter erließ am Donnerstag Haftbefehl gegen den 28-Jährigen, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte. Demnach soll der Verdächtige versucht haben, als studentische Hilfskraft Erkenntnisse über militärisch nutzbare Hochtechnologie zu gewinnen. Umar R. soll seit spätestens Ende Oktober 2012 für den Geheimdienst tätig gewesen sein.

„Es besteht der Verdacht, dass er diese Informationen für seinen nachrichtendienstlichen Auftraggeber beschaffen wollte“, sagte ein Sprecher der Karlsruher Anklagebehörde. Mit den weiteren kriminalpolizeilichen Ermittlungen habe die Bundesanwaltschaft das Landeskriminalamt Bremen beauftragt.

Ein Sondereinsatzkommando der Polizei hatte den 28-Jährigen dann am Mittwochmorgen in Bremen festgenommen. Dem Magazin Focus zufolge gingen die Ermittler davon aus, dass er sich aus Bremen absetzen wollte.

Die geschädigte Firma erforscht unter anderem israelische Überwachungsdrohnen, die von der Bundeswehr in Afghanistan eingesetzt werden. Der Wissenschaftler, dessen Verwandtschaft für Pakistans Geheimdienst und Militär arbeitet, soll sich laut Focus illegal geheime Studien über Steuerung und Navigation von Drohnen beschafft haben. Er habe offenbar das technische Wissen erworben, um von der Bundeswehr in Afghanistan eingesetzte Überwachungsdrohnen gezielt zum Absturz zu bringen.

Ein leitender Mitarbeiter des Unternehmens sei dem mutmaßlichen Spion auf die Spur gekommen, berichtete das Magazin. Er hatte sich über das große Interesse des Ingenieurs an Drohnen gewundert und daraufhin den Staatsschutz informiert. Der Staatsschutz habe daraufhin umfangreiches Beweismaterial in der Unterkunft des Mannes gefunden. „Der Fall ist ein Hammer“, sagte ein Fahnder dem Focus.  (taz/dpa)