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Archiv-Artikel

Gas ist die Lösung

ENERGIEWENDE Strom aus Windparks speichern soll ab Ende 2014 eine neue Anlage in Reitbrook

„Damit wird Windenergie speicherbar“

Umweltsenatorin Blankau (SPD)

In Hamburg wird eine der kleinsten und leistungsstärksten Anlagen zur Umwandlung von Windstrom in Gas gebaut. Falle an stürmischen Tagen mehr Strom an als benötigt, könne die überschüssige Energie so im Erdgasnetz gespeichert werden, teilte das Unternehmen Eon Hanse gestern mit.

Die Anlage soll Ende 2014 in Betrieb gehen. Mit Hilfe des Stroms trennt sie Wasser in Wasser- und Sauerstoff. Der Wasserstoff kann dem Erdgas beigemischt werden – so entsteht mehr verwertbares Gas. Das Projekt kostet rund 13,5 Millionen Euro. Davon soll die Hälfte vom Bund kommen.

„Damit wird Windenergie problemlos speicherbar und verfügbar, soweit das Erdgasnetz reicht“, sagte Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD). Oft rege sich an kalten Wintertagen kein Wind, doch genau dann benötige man viel Energie für Licht und Heizung. Die Stadt ist Kooperationspartner von Eon.

Nördlich der Elbe werde erneuerbare Energie von rund 15.000 Megawatt erzeugt, sagte der Vorstandsvorsitzende von Eon Hanse, Matthias Boxberger. „Aber nur ein Drittel dieser angebotenen Stromerzeugung kann in dieser Region auch verbraucht werden.“

Nicht größer als ein Schiffscontainer soll der entscheidende Teil der Anlage im Stadtteil Reitbrook werden. Der notwendige „PEM-Elektrolyseur“ wird speziell für das Projekt entwickelt. Bisher gibt es laut Eon kein handelsübliches Modell, das ein Megawatt Leistung bringe. Der erzeugte Wasserstoff werde dem Hamburger Erdgasnetz beigemischt.

Das Speichern von überschüssigem Strom ist eines der ungelösten Probleme der Energiewende. An vielen Orten entstehen Wind- und Solarparks, die Netze kommen aber an ihre Grenzen beim Abtransport. In Hamburg müssen Anlagen abgeschaltet werden, weil es Engpässe in den Höchstspannungs-Stromnetzen gibt.  (dpa)