: Das Kopyshop Kapitel 24: Stadt, Land, Fluss
Was bisher geschah: Die Blipiden und Jenny sind zurück zu das Kopyshop geflohen
Das Kopyshop lag still und kalt im Licht der nächtlichen Straßenlaternen. „Hallo, BBC“, rief der Erste Maat in die Dunkelheit hinein. „Wir sind wieder da. Und wir müssen ganz schnell wieder weg.“ Er bedeutete Major Canis, ihm zu folgen. Der Kampfroboter lief hinter C2H5OH in das blipidische Raumschiff hinein, dort versenkte der Erste Maat das Probestück vom Brandenburger Tor in einer der Backskisten.
Gleich darauf steckte Professor Phäno seinen Kopf durch die Tür. „Haben wir noch Luftpolsterfolie? Ich muss meine Artefakte einpacken. Die Gotteskinder und den ganzen anderen Krempel.“
„Hallo, BBC, fahr deine Systeme hoch, wir müssen fliehen“, sagte C2H5OH wieder. Er war ungeduldig.
Es krächzte, dann sagte eine dumpfe Stimme: „Sööstöömööh? Öch bön goonz schloopp.“
Der Erste Maat raufte sich die Haare. „Schlapp bist du, aber du warst doch im Stand-by-Modus, du kannst doch nicht schlapp sein.“
„Möhr wor soo loongwooilig, ols ühr wög wort. Do hobe üch Stodt, Lond, Fluss gögön möch sölbst göspült. Stundö om Stundö. Öch hobö ümmor göwonnon. Höhöhö.“
„Oh nein, wir müssen fliehen. Jetzt sofort. Die Sicherheitsorgane der Heloten sind uns auf der Spur. Wir haben ihren Tempel geschändet.“
„Ümmör göwonnon, hö, hö, hö“, war alles, was sich der Blasierte Bordcomputer entlocken ließ.
FP Chi steckte ihren Dutt ins Raumschiff? „Sind wir startklar, Erster Maat?“
„Nein, gar nicht. Der Blasierte Bordcomputer hat gegen sich selbst gespielt. Sein Akku ist leer.“
FP Chi seufzte: „Der Erste Maat mal wieder. Ihren Bordcomputer sollten Sie eigentlich im Griff haben. Professor Median, bitte packen Sie Ihre Marshmallows in die Brennstoffzelle des Raumschiffs. Der BBC hat sich völlig verausgabt.“
„Alle?“, quietschte Professor Median.
„Ja, alle“, sagte FP Chi. „Und die von Professor Phäno auch. Wir müssen hier weg. Wenn wir die Ergebnisse unserer Expedition ausgewertet haben, kehren wir zurück und plündern alle Supramärkte dieses Planeten.“
Schweren Herzens schüttete Professor Median die Marshmallows in das Raumschiff hinein. Dann schnallten sie das Raumschiff Major Canis auf den Rücken und liefen zurück zur Wiese hinter dem Haus. Als sie an den Mülltonnen in Blau, Gelb, Schwarz und Braun vorbeikamen, stupste Professor Phäno seinen Kollegen an: „Primitive Vielgötterei. Vier Götter, vier Altäre, an denen geopfert wird. Leider konnte ich nicht herausfinden, welches die höchste Gottheit ist. Ich vermute, sie heißt Bio.“
Jenny lief stumm hinterher. Überall funkelten die Blaulichter. Waren sie schon eingekreist?
„Kopf hoch, Helotin“, sagte Professor Phäno. „Die Kopierer gehören alle dir, und im Gefängnis hast du Zeit, ein Buch über uns zu schreiben.“
„Jenny kommt mit“, sagte C2H5OH. Wir lassen sie nicht bei den Schergen.“
„Ich will aber nicht mit nach Blip“, sagte Jenny.
„Musst du auch nicht“, sagte FP Chi. „Wir setzen dich irgendwo ab, wo gerade keine Polizei ist.“
Professor Median sagte: „Damit dir bei Start und Landung nichts passiert, sperren wir dich in unseren Käfig, den wir für hochrangige Geiseln vorgesehen haben.“
Jenny bestieg das Raumschiff und sah sich staunend um.
Der Blasierte Bordcomputer maulte in seiner gewöhnlichen, nöligen Stimme: „Wenn die Helotin mitkommt, muss ich die ganzen Berechnungen noch einmal machen. Das ist alles zusätzliches Gewicht.“
„Sie kommt aber nicht mit. Wir setzen sie dort ab, wo ein Raumschiff nicht weiter auffällt“, sagte Professor Median.
Kaum hatte sich die Luke des Raumschiffs geschlossen, hörte Jenny von draußen ein Megafon: „Hier spricht der Landesbeauftragte für den Denkmalschutz. Wenn wir den Keil aus dem Brandenburger Tor unversehrt zurückerhalten, muss es kein sinnloses Blutvergießen geben.“
„Und ab dafür“, sagte Professor Phäno.
Das Raumschiff hob sich von der Wiese, drehte eine schnittige Kurve und sauste über die Dächer der Torstraße davon.
„Moment Mal“, sagte Jenny. „Ich weiß, wo ihr mehr Marshmallows findet, als ihr schleppen könnt.“
Die vier Blipiden starrten sie an.