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Archiv-Artikel

Chronik

TSUNAMI: Am 26. 12. 2004 löst ein Seebeben der Stärke 9,3 im Indischen Ozean eine Flutwelle (Tsunami) aus, die in 13 Ländern Südostasiens, Südasiens und Ostafrikas rund 232.000 Tote fordert, die meisten in Indonesien (168.000), gefolgt von Sri Lanka (39.000), Indien (16.000) und Thailand (8.000).

ERDBEBEN: Am 21. Februar starben nach einem Erdbeben im Süden Irans nach offiziellen Angaben 612 Menschen, Experten gehen jedoch von über 1.000 Toten aus. Am 28. März wird die indonesische Insel Sumatra erschüttert (1.000 Tote). Am 8. Oktober fordert ein Erdbeben in Kaschmir und angrenzenden Regionen Pakistans und Nordindiens 86.000 Tote; wegen mangelnder Hilfe könnten noch Zehntausende sterben. Zahlreiche weitere Beben weltweit richten geringere Schäden an. Gestern wurde die indonesische Insel Sulawesi von einem starken Beben erschüttert; die Opferzahl ist noch unbekannt.

WIRBELSTÜRME UND HURRIKANE: Die Hurrikan-Saison in Amerika begann früher als üblich, enthielt mehr Stürme als sonst (26 Wirbelstürme, davon 14 Hurrikane) und richtete die größten Schäden seit langer Zeit an. „Katrina“ forderte im August an der US-Südküste 1.200 Tote und setzt die Stadt Los Angeles unter Wasser, durch „Stan“ starben im Oktober über 2.000 Menschen in Mittelamerika, vor allem in Guatemala. „Wilma“ im November ist stärker als alle anderen, richtet aber nur geringe Schäden an. In Asien wütet der Taifun „Talim“ über China und Taiwan.

DÜRREN UND HUNGER: Nach Regenfällen und einer Heuschreckenplage in Afrikas Sahelzone wird 2005 zum Dürre- und Hungerjahr, mit über 4 Millionen Betroffenen in Niger, Mali, Burkina Faso und Mauretanien ab Juni. Die Dürre ist bis nach Südeuropa spürbar, mit Hunderten von Waldbränden in Portugal und Spanien. In Brasilien wird das Amazonasbecken im Oktober wegen Dürre zum Notstandsgebiet. Im südlichen Afrika beginnt ab November eine Dürrezeit, mit Millionen Hungernden vor allem in Malawi und Simbabwe. In Somalia und Äthiopien wird dieser Tage vor neuen möglichen Hungersnöten gewarnt.

KRIEGE UND DAUERKONFLIKTE: Die schlimmsten humanitären Katastrophen der Welt erleben laut UNO nach wie vor die Kriegsgebiete Afrikas: Darfur im Westen Sudans, der Osten der Demokratischen Republik Kongo, der Norden Ugandas. Die Opferzahlen gehen in jedem dieser Länder in die Hunderttausenden. Die UNO spricht allein im Kongo von 1.000 Toten pro Tag als Folge von Hunger, Seuchen und Vertreibung. In diesen Ländern erleben Hilfswerke die größten Schwierigkeiten bei der Mobilisierung von Spenden.